Gehwegschäden in Berlin - Wo ein Wille ist, ist nicht immer ein Weg

So 25.02.24 | 10:46 Uhr | Von Frank Preiss
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Schadhafter Bürgersteig in Berlin (Bild: imago images/Sabine Gudath).
Video: rbb|24 | 27.02.2024 | Material: rbb24 Abendschau | Bild: imago images / Gudath

Berlins Gehwegnetz umfasst 10.000 Kilometer. Doch längst nicht alle davon sind nutzbar. rbb|24-Redakteur Frank Preiss ist Rollstuhlfahrer. Vor allem die historischen Bürgersteige machen ihm zu schaffen. Die Bezirke stoßen bei dem Problem an ihre Grenzen.

  • Historische Bürgersteige mit Granitplatten und Pflastersteinen sind sehr schadenanfällig
  • Hier lauern insbesondere für mobilitätseingeschränkte Menschen große Gefahren
  • Bezirke verfügen über mehr finanzielle Mittel als noch vor Jahren
  • Fachkräftemangel bei Baufirmen bremst Tempo der Gehwegsanierungen aus
  • Ein seit langem angekündigtes Gehwegschadenskataster könnte Abhilfe schaffen

Kenner nennen sie liebevoll "Schweinebäuche", die breiten Granitplatten, die seit nahezu 200 Jahren die Gehwege vor allem in den Altquartieren Berlins dominieren. Schweinebäuche, weil sie nach unten geschwungen sind. Für viele sind sie ein Wahrzeichen der Stadt.

Den Anfang machte vor exakt 200 Jahren die Weinstube Lutter & Wegner am Gendarmenmarkt, ist in den Stadtchroniken nachzulesen: Vor ihrem Lokal ließen die Inhaber diese Platten verlegen, um ihrer Kundschaft sicheren und sauberen Zugang zu gewähren. In den Jahren darauf folgte in Berlin ein wahrer Gehweg-Boom: Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. finanzierte ab 1835 die Baumaßnahmen mit den Einnahmen der Hundesteuer – und ließ Tausende dieser Granitblöcke im sandigen Berliner Erdreich verbauen.

Gehwegschaden-Schild in der Rodenbergstraße in Prenzlauer Berg (Bild: imago images/Seeliger).
"Schweinebäuche" in der Rodenbergstraße. | Bild: imago images/Seeliger

Gebaut auf Sand

Ab 1880 gesellten sich dann Pflastersteine rechts und links zu den Platten. Auch sie haben einen klangvollen Namen: Bernburger Kleinpflaster. Weil sie aus der Stadt in Sachsen-Anhalt stammen. Mancherorts bestehen ganze Gehwege ausschließlich aus diesen Pflastersteinen. Gemein haben "Schweinebauch" und "Bernburger Kleinpflaster", dass die meisten von ihnen schlicht auf Sand platziert wurden. Und eben daraus ergeben sich für viele Nutzerinnen und Nutzer große Probleme, die der "Otto Normal-Flaneur" vermutlich gar nicht großartig bemerkt.

Die großen Granitplatten verschieben mit den Jahren ihre Position, Pflastersteine verlieren ihre Stabilität und brechen aus. Es entstehen große Höhenunterschiede zwischen den "Schweinebäuchen", und mancherorts bilden sich große pflasterlose Brachen, die insbesondere mobilitätseingeschränkte Menschen, Rollstuhlfahrer, Eltern mit Kinderwagen und Senioren am Rollator in gefährliche Situationen bringen können. Es besteht stellenweise hohe Sturzgefahr.

Lücke zwischen Granitplatten am Weidendamm in Berlin-Mitte (Bild: rbb)
Wird beim Drüberlaufen schnell übersehen: Stolperfallen zwischen Granitplatten. | Bild: rbb

Bezirke: Gefahrenstellen werden zügig beseitigt

Der Autor dieses Beitrags weiß, wovon er schreibt, denn ihm selbst ist das schon mehrfach passiert. Ich sitze im Rollstuhl – und bin schon zwei Mal aus eben diesem katapultiert worden, weil die dünnen Vorderräder meines Aktivrollstuhls in Löchern oder in breiten Lücken der "Schweinebäuche" stecken blieben. Glücklicherweise habe ich mir dabei nie schwere Verletzungen zugezogen.

Meine Tochter musste ich mehr als ein Jahr lang über die äußerst maroden Gehwege der Görschstraße in Pankow hinweg zur Kita bringen, ein Weg, der komplett aus Pflastersteinen besteht. Alle zwei Meter fehlten große Areale von Pflastersteinen. Da wird man ordentlich durchgerüttelt. Und man muss hoch konzentriert unterwegs sein, um solche Spießrutenfahrten schadlos zu überstehen. Erst viele Monate später wurden die Löcher mit Asphalt behelfsmäßig gestopft.

Die Bezirke beteuern, Gefahrenstellen würden zügig beseitigt. "Sogenannte Eilt-Stellen werden noch am selben Tag beauftragt bzw. durch die ausführende Firma erledigt", heißt es selbstbewusst aus Tempelhof-Schöneberg. "Das Bezirksamt hat innerhalb der Frist von 14 Tagen Schäden im Gehwegbereich zu beseitigen, diese Frist ist vertraglich geregelt und wird stets eingehalten", behauptet Spandau. Das Fachpersonal der Straßen- und Grünflächenämter begutachte alle vier Wochen die Gehwege entlang von Hauptverkehrsstraßen sowie alle acht Wochen an Nebenstraßen, betonen alle Bezirke. So verlangt es ja auch das Berliner Straßengesetz.

Gehwegschaden in der Gethsemanestraße in Prenzlauer Berg (Bild: imago images/Seeliger).
Alltägliches Phänomen in Berlin: Pflastersteine lösen sich aus dem Verbund. | Bild: imago images/Seeliger

"Globalsummen" lösten Sonderprogramm ab

Das Geld dafür bekommen die Bezirke aus der Landeskasse. Bis Ende 2020 gab es speziell ein Sonderprogramm “Straßen- und Gehwegsanierung“, das nach Angaben der Verkehrsverwaltung des Senats 33,25 Millionen Euro umfasste. Davon mussten sechs Millionen Euro verpflichtend für Gehwegsanierungen verwendet werden.

Ab 2021 wurde dieses Sonderprogramm auf Beschluss des Berliner Abgeordnetenhauses beendet. Stattdessen erhalten die Bezirke "Globalsummen", also fixe Geldbeträge, die für die Unterhaltung des öffentlichen Straßenlands verwendet werden können. Wie viel welcher Bezirk bekommt, richtet sich nach der Länge des jeweiligen öffentlichen Straßenlands. Und wieviel Geld ein Bezirk in die Gehwegsanierung steckt, bleibt ihm selbst überlassen.

Nach wie vor gibt es Sonderprogramme zur Verbesserung des Fußverkehrs: Laut Senatsveraltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz stehen für Fußgängerüberwege und Zebrastreifen in diesem und im nächsten Jahr jeweils 4 Millionen Euro zur Verfügung. Im Topf für Bordsteinabsenkungen stehen demnach in den Jahren 2024/2025 jeweils 2,4 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Mittel müssen von den Bezirken beantragt werden. Eine Pflicht zur Umsetzung besteht nicht.

Klaffende Lücke am Weidendamm in Berlin-Mitte (Bild: rbb)
Mit Teer geflickt: Lücke zwischen Granitplatten. | Bild: rbb

Mehr Geld - und zu wenig Fachpersonal

So gut wie alle Bezirke melden zurück, dass sie seit 2020 mehr Geld für Straßen und Gehwege zur Verfügung hatten und dieses auch investiert haben. Steglitz-Zehlendorf hat in diesem Jahr 8,05 Millionen Euro für die Straßenunterhaltung bekommen, im Jahr zuvor waren es 7,2 Millionen Euro. In Mitte stehen 6,6 Millionen Euro zur Verfügung, im Jahr zuvor waren es 5,5 Millionen Euro. "Tendenziell ist ein Anstieg der Mittel zu verzeichnen", heißt es aus dem dortigen Bezirksamt.

Auch im Tiefbausektor sind die Materialpreise teilweise eklatant gestiegen. Die Vermutung liegt also nah, dass nicht etwa mehr saniert wurde, sondern schlicht mehr Geld für die Arbeiten an sich ausgegeben werden musste.

Am in Berlin oft chronisch unterbesetzten Personal in den Behörden liege es derweil nicht, dass manche Gehwegsanierungen nicht vom Fleck kommen, wie uns beispielsweise das Bezirksamt Pankow mitteilt: "An behördlichen Abläufen mangelt es diesbezüglich, was das Tempo bei der Abarbeitung von Aufträgen betrifft, weniger, da die einzelnen Arbeitsschritte zur Beseitigung von Gefahrenstellen innerhalb der Behörde klar definiert sind."

Dass es auf manchen Gehwegen nur sehr zäh vorangeht, räumen aber so gut wie alle angefragten Bezirke ein. Das Problem sehen sie auf der Seite der Ausführenden: Ab und zu gäbe es Lieferschwierigkeiten bei den benötigten Materialien. Noch stärker sei allerdings der Fachkräftemangel in der Baubranche verantwortlich dafür, dass auf manchen maroden Gehwegen wochenlang nichts passiere, teilen alle Bezirke mit. Wenn dann auch noch ein hoher Krankenstand bei Straßenbaufirmen herrsche, komme ein ganzes Projekt ins Trudeln.

rbb-Journalist Frank Preiss vor Absperrung am Weidendamm in Berlin-Mitte (Bild: rbb).Hier gehts für Autor Frank Preiss nicht weiter: Dauerbaustelle am Weidendamm.

Ärgerliche Dauerbaustelle am Weidendamm

Eine solche Baustelle, auf der sich seit Wochen nichts tut, liegt am Weidendamm im Bezirk Mitte. Hier ist der Großteil des Gehwegs am Spreeufer abgesperrt. Unter den "Schweinebäuchen" gab es eine Havarie am Regenkanal. "Der Deckenschluss war für diese Woche geplant, jedoch verzögert sich die Fertigstellung leider aufgrund des hohen Krankenstandes der bauausführenden Firma. Geplante Fertigstellung: 08.03.2024“, erklärt das Bezirksamt Mitte. Zudem hätten "schlechte Bodenverhältnisse" zu der Verzögerung geführt.

Für Menschen im Rollstuhl ist dieser Gehweg aber nicht nur durch die Absperrung eine "No Go-Area". Um auf ihn zu gelangen, muss wegen der hohen Bordsteinkanten ein weiter Umweg in Kauf genommen werden. Und auch auf der gegenüberliegenden Seite entfaltet der dortige Gehweg sein ganzes Stolperfallen-Potenzial. Zwischen den Granitpatten klaffen teils riesige Lücken, hinzu kommen gefährlich tiefe Löcher, die geradezu zum Hängenbleiben und Stürzen einladen. "An diesen historischen Gehwegen ist seit der Wende nichts gemacht worden. Diese Absperrungen hier stehen seit etwa einem Jahr", ärgert sich Roland Stimpel, Vorstand des Fachverbands Fußverkehr Deutschland Fuss e.V.

Oftmals mit Zweirädern oder E-Rollern zugestellte Gehwege sind ihm und seinem Verein auch schon lange ein Dorn im Auge. Die mitunter schlechte Beschaffenheit der Trottoirs tut ihr Übriges. Stimpel geht davon aus, dass Berlin über Gehwege mit einer Gesamtlänge von 10.000 Kilometern verfügt. Würde man alle Gehwege in Berlin aneinanderlegen, käme man zu Fuß bis nach Kapstadt in Südafrika. Wie viele Gehwege in Berlin marode sind, kann Stimpel nicht genau sagen. Er geht aber "von vielen hundert" aus. Besonders schlecht sei die Lage in Berlins Randbezirken, wo häufig Gehwege schlicht nicht befestigt seien.

Fuss e.V.-Vorstand Roland Stimpel (Bild: rbb)"An diesen Gehwegen ist seit der Wende nichts gemacht worden": Roland Stimpel vom Interessensverband Fuss e.V.

Begutachter müssen genauer hinschauen

"Nach der Erhebung Mobilität in Deutschland legen wir 27 Prozent aller Wege zu Fuß zurück, mehr als hinterm Steuer, mit Bus und Bahn oder mit dem Rad. Und trotzdem werden Gehwege im Vergleich zu Straßen in Berlin stiefmütterlich behandelt", moniert Stimpel. "Dabei werden Bevölkerungsgruppen, die besonders viel laufen, immer größer - vor allem Senioren und Kinder. Zudem gibt es in Berlin viele arme Menschen, und sie gehen mehr als Wohlhabende", betont der Fußgänger-Aktivist.

Doch wie lässt das Problem schlechter Gehwege in Berlin letztlich beheben? Einen ersten wichtigen Impuls setzen könnten die Begutachter der Bezirke, die sich alle paar Wochen einen Eindruck vom Zustand der Gehwege machen. Gefragt ist hier mehr Sensibilität für die Belange von mobilitätseingeschränkten Menschen, von denen es mit Blick auf die Alterung unserer Gesellschaft immer mehr gibt. Gefahr herrscht nicht nur bei erheblichen Schlaglöchern, sondern eben auch bei großen Höhenunterschieden zwischen "Schweinebäuchen" oder bei fehlenden Pflastersteinen, auch wenn die Brachen vergleichsweise klein sind. Und auch Baumwurzeln, die die Gehwegdecke anheben, sind nicht zu unterschätzen.

Absperrungen an der Baustelle eines Gehwegs am Berliner Weidendamm, Februar 2024 (Quelle: rbb).Kein schöner Anblick: abgesperrter Gehweg am Weidendamm.

Wo bleibt das angekündigte Schadenskataster?

Einen wichtigen Beitrag könnte aber auch ein "Gehwegschadenskataster" leisten, das bereits vor drei Jahren im Berliner Mobilitätsgesetz angekündigt worden war. “Das gibt es immer noch nicht“, bemängelt Stimpel. In der Tat wäre eine solche Übersicht gerade für mobilitätseingeschränkte Menschen ein großer Fortschritt, da man sich – ähnlich wie bei der "WheelMap", die über die Begehbarkeit von Geschäften, Restaurants und Freizeiteinrichtungen informiert - im Vorfeld den geeigneten Weg aussuchen könnte, um ohne Stolperfalle zum Ziel zu gelangen.

Doch eine solche Übersicht lässt weiter auf sich warten. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz teilt dazu mit: "Zum Gehwegschadenskataster ist zu sagen, dass wir an der Zustandserfassung der Fuß- und Radverkehrsanlagen arbeiten. Hierfür liegen jedoch noch keine technisch hinreichend objektiven Erfassungsmethoden und Strategien vor. An diesen wird seit 2020 im Rahmen eines Forschungsprojektes gearbeitet. Eine kurzfristige Erfassung des baulichen Zustands der Gehwege ist daher und wegen der beschränkten personellen und finanziellen Ressourcen nicht möglich."

Sendung: rbb24 Abendschau, 25.02.2024, 19:30 Uhr

Beitrag von Frank Preiss

39 Kommentare

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  1. 39.

    Also die meisten Berliner mit Schwerbehindertenausweis fahren sehr große Autos, neulich erst wieder in Mitte in der Nähe der Torstrasse gesehen. Die lassen sich dann auch noch direkt von der Tür einen Sonderparkplatz einrichten. Auch der Fahrdienst wird oft genutzt. Also werden hier doch wohl eher selten Bürgersteige gebraucht, die 1A in Ordnung sind. Warum wird hier immer nur noch mehr gefordert? Wir können nicht alles leisten, wir haben Krise. Da muss gespart werden.

  2. 38.

    Meine Frau ist ebenfalls auf den Rolli angewiesen.
    Seit dem das so ist, habe ich schon sehr oft denken müssen, ob es denn nicht reicht nur allein auf einen Rollstuhl angewiesen zu sein. Bei einigen Bürgersteigen (unerheblich ob historisches Berlin oder nicht), denkt man nach 10 Metern an Schüttellähmung erkrankt zu sein. Von den Baustellen mal ganz zu schweigen...und selbstverständlich auch von den PKW-Besitzern, die so gern vor abgesengten Bürgersteigen parken...

  3. 37.

    Meine Frau ist ebenfalls auf den Rolli angewiesen.
    Seit dem das so ist, habe ich schon sehr oft denken müssen, ob es denn nicht reicht nur allein auf einen Rollstuhl angewiesen zu sein. Bei einigen Bürgersteigen (unerheblich ob historisches Berlin oder nicht), denkt man nach 10 Metern an Schüttellähmung erkrankt zu sein. Von den Baustellen mal ganz zu schweigen...und selbstverständlich auch von den PKW-Besitzern, die so gern vor abgesengten Bürgersteigen parken...

  4. 36.

    Ich weiß ja nicht wie es in anderen Großstädten so aussieht. Berlin ist jedenfalls ziemlich verdreckt. Hauptsache der Staat wird immer mehr aufgebläht und die Pensionen ebenso! Wo doch immer mehr Steuerzahler ausfallen! Maschinen zahlen keine Steuern! Prekaer Beschäftigte auch nicht.
    Das System hat aber genug Geld. Und eine schwarze Null wird nicht nur den Staat, die Infrastruktur etztendlich zerstören. Sondern auch die Demokratie!
    Wir haben den größten Bundestag!! Auch eine Demokratie sollte Grenzen haben.

  5. 35.

    Die Kehrmaschinen beschädigen das Kleinpflaster und lösen einzelne Steine. Aus diesen Stellen werden schnell größere Löcher, zb beim nächsten Besuch der Maschine. Je kleiner die Steine, umso leichter werden diese gelockert und gelöst.
    Kam man gut selbst beobachten.

  6. 34.

    Genau: Wir sollten endlich mal Geld dafür ausgeben, um die antiquierten Granitplatten, an denen aus rein ideologischen Gründen festgehalten wird, umfassend durch schicke, viel haltbarere Kunststeinplatten von kleinerem Format zu ersetzen - oder gleich durch Hundeknochen. Je kleinteiliger das Pflaster, desto geringer die Gefahr, dass sich etwas im Laufe der Zeit verschiebt und das Ganze uneben wird. Oder noch besser: alles schön zuasphaltieren. Da gibt's dann keine Schäden mehr, das hält ewig. Jedenfalls länger als große Granitplatten. Und gut für die Umwelt und das Klima ist es auch: Man kann gar nicht genug Flächen versiegeln und dafür Sorgen, dass Niederschlagswasser nicht versickern kann.

    Danke für Ihre Expertise.

  7. 33.

    Die heissen doch Stullenbretter (so in Ost-Berlin 1970er).

  8. 32.

    Vor allem machen es sich die Bezirke viel zu einfach um sich aus der Verantwortung zu stehlen. Die stellen einfach ein Schild mit „Gehwegschäden“ auf und fertig.

  9. 31.

    Hallo und lieben Dank für diesen NOTwendigen Bericht ...
    Ich bin selber Rollstuhlfahrende und sehr interessiert am Thema bzw bereits an der Ideenentwicklung einen diesbezüglichen "Ausbildungsberuf" zu entwickeln (der sich auch bzw gerade für Rollstuhlfahrer eignet - denn, Laufende bzw nicht behinderte Menschen können die Lebensgefahr gar nicht einschätzen, wenn wir Betroffenen uns nicht (beruflich, nicht ehrenamtlich!) laut einbringen. Mit laut meine ich nicht laute Demonstionen etc sondern "engagiert" durch eine (bundesweite) Bestandsaufnahme und Schaffung für Abhilfe.

    Bereits morgen habe ich diesbezüglich einen Beratungstermin, wo eine derartige Stelle am günstigsten (einflussreichsten) anzusiedeln wäre.
    Unter anderem soll neben der fotografischen Dokumentation die Beratung und Begehung mit den zur Änderung der Stellen Teil des Arbeitsplatzes sein (Wir sind die Fachleute in eigener Sache!) ... Können Sie mir Kontakt vermitteln zu dem engagierten Mann im Rollstuhl!? Danke!

  10. 30.

    Das ist ein sehr wichtiges Thema. Gut, dass nun so ausführlich berichtet wird.

    Ich stolpere sehr oft, trotz gesunder Beine, auf Gehwegen die nichts als Ruinen sind. Eine Katastrophe. Und das in der Innenstadt. Gehen Sie mal einfach nur durch Friedrichshain. Fürchterlich. Kanten, Löcher, Wurzeln, das volle Programm.

    Und das mit diesen antiquierten Gehwegplatten ist leider typisch berlinerische Idiotie. Da wird aus rein ideologischen Gründen auf modernen Komfort und Sicherheit verzichtet und Stolpern, schnell verschleißende Wege und teils Unfälle bewusst und gewollt in Kauf genommen. So ein Pflaster mag vor 200, 300 Jahren in Berlin eine Verbesserung gewesen sein, als aus hier aus einem Dorf mit Sumpf, Schlamm und Kloake langsam eine Stadt wurde. Heute ist es genauso Unsinn wie Kopfsteinpflaster als Straßenbelag statt Asfalt und Teer (übrigens der Hauptgrund, weshalb Menschen auf Fahrrädern selbst auf kaputte Gehwege ausweichen).

  11. 29.

    Tja, man lernt nie aus: Krustenplatten, Schweinebäuche und auch Charlottenburger. Alles Bezeichnungen, die gängig sind.

    Bitte, sehr gern geschehen

  12. 28.

    Mit diesen Krustenplatten ist wie mit den Schrippen und Semmeln - Brötchen haben auch verschiedene Namen.

  13. 27.

    Ich korrigiere: Unter dem derzeitigen Senat wurden die Fachleute erstmal zur Prüfung bereits geprüfter Radwegvorhaben eingesetzt. Ganz unideologisch.

  14. 26.

    Schweinebäuche??? Nie gehört! Ich komme aus dem GaLa Bau und weiß dass sie definitiv „Charlottenburger“ heißen!

  15. 25.

    Ich löse das dahingehende Problem in meinem Kiez per "Ordnungsamt-App". Dazu schieße ich ein paar aussagekräftige Fotos und schicke diese, mit der genauen Ortsangabe und einer Erklärung der Situation, zum Ordnungsamt. Hat bis jetzt fast immer geklappt und das zeitnah.

  16. 24.

    Danke für den sehr anschaulichen Artikel, noch dazu geschrieben von einem extrem Betroffenen. So ist es tatsächlich. Diese Erfahrung hat wahrscheinlich jeder der eigentlich schwächsten Verkehrsteilnehmer schon machen müssen. Aber hey, wenn es keine Verpflichtung gibt, Gehwegsanierungen priorisiert auszuführen, wird das Geld lieber in neue, oft sinnfreie, Radwege u. Fahrradstraßen investiert(wo schon Einer ist, kommt eben noch ein Neuer dazu; sehr anschaulich z.B. Frankfurter Alle im Friedrichshain). Wen interessieren schon Fußgänger, betagte Menschen, Mobilitätseingeschränkte, Mütter mit Kinderwagen etc. Kein Material? Bei dem Gejammere fühle ich mich teilweise in alte Zeiten zurückversetzt: Mangelwirtschaft in der DDR. Nur auf hohem Niveau gejammert haben wir nicht, wir waren kreativ und haben aus Sch... Bonbons gemacht. Personalmangel? Bei ca. 350.000 Arbietslosen in Berlin
    (9,7 %) und vielen Zeitarbeitsfirmen sollte das Problem doch lösbar sein - wenn man will...

  17. 23.

    Gefahrenstellen werden zügig beseitigt??? Ich stolpere seit Jahren auf meinem Weg von zu Hause zur Haltestelle von einem gefährlichen Schlagloch ins nächste. Nachts laufe ich aus Sicherheitsgründen schon auf der Straße. Meldung an das OA bleiben erfolglos.

  18. 22.

    Kein Übersicht, weil:
    ...liegen jedoch noch keine technisch hinreichend objektiven Erfassungsmethoden und Strategien vor. An diesen wird seit 2020 im Rahmen eines Forschungsprojektes gearbeitet...." Wie wäre es denn mit einer bezirksweisen, digitalen Meldung durch den betroffenen Bürger? Am besten noch mit Fotos, die den Umfang deutlich machen. Zeitnahe persönliche Besichtigung u. Auftragserteilung mit Fertigstellungstermin! Wo ein Wille ist... Die auftragnehmenden Firmen sollten aufhören, über Personalnot zu jammern. Von JobCentern und Zeitarbeitsfirmen, sog. Personaldienstleistern, könnten genug Arbeitskräfte/Hilfskräfte angefordert u. ggf. sogar übernommen werden. Im Straßenbau muss nicht jd. ein Bauingenieur sein.Um solche Personalengpässe aufzufangen - dazu wurden Zeitarbeitsfirmen ab Mitte der 1960erJahre ja mal gegründet. Übrigens kann das JEDE Branche nutzen. Also das Gejammere über Personalnot sollte langsam nicht mehr als Ausrede herhalten.

  19. 21.

    Die Bürgersteige in der Adlershofer Dörpfeldstr sind für Hanghühner gebaut. Stark und immer stärker abschüssig in Richtung Fahrbahn. Wenn die vielen Rollstuhlfahrer nicht sehr geschickt gegensteuern landen sie schnell mal auf der Fahrbahn. An die vielen Bürger in diesem " alten" Kiez, die mit Gehhilfen unterwegs sind, denkt keiner. Vor allem die Planer für den Umbau planen nur für Radfahrer und damit gegen die Alten, die das nicht mehr können

  20. 20.

    Dank geht raus an die Gehwegparker, die Wege zerstören, die alle fünfzig Jahre mal saniert werden.

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