DDR-Fernsehgesicht der ersten Stunde
Die DDR-Fernsehpionierin Maria Kühne ist tot. Sie verstarb nach rbb-Informationen bereits am 5. November in einer Senioreneinrichtung in Berlin. Kühne wurde 95 Jahre alt.
Maria Kühne wurde am 30. Juni 1927 in Leipzig geboren. Sie war Schauspielerin und debütierte 1947 am Deutschen Nationaltheater Weimar. Anfang der 1950er Jahre ging sie gemeinsam mit ihrem damaligen Mann, dem Schauspieler Gerd Michael Henneberg, nach Berlin. Im Januar 1953 stand sie zum ersten Mal als Ansagerin vor der Kamera in Berlin-Adlershof. Kühne war in frühen Live-Fernsehspielen besetzt, wurde vor allem aber als Fernsehansagerin der ersten Stunde beim Deutschen Fernsehfunk in der DDR sehr populär.
1961 wechselte sie zum neu gegründeten "Ostseestudio Rostock" des Deutschen Fernsehfunks. Dort gestaltete und moderierte sie viele Jahre lang populäre Sendereihen, wie "Weidmannsheil", "Vom Ostseestrand zum Binnenland", "Logbuch der Seefahrt" oder "Magazin Maritim".
Nur noch gelegentlich arbeitete sie als Schauspielerin oder Synchronsprecherin, so zum Beispiel als Stimme der "Schneekönigin" im sowjetischen Zeichentrick-Klassiker von 1957. Nach ihrer Pensionierung 1988 ging sie zurück nach Berlin.
Der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin, hatte sie bereits 2020 als Vorlass umfangreiche Erinnerungen und Dokumente aus den ersten Jahren des Fernsehbetriebs in der DDR übergeben.
Die letzten Jahre lebte Maria Kühne in der Seniorenstiftung Prenzlauer Berg, wo sie - 95jährig - am Abend des 5. Novembers 2022 verstarb.
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