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Quelle: Google Earth Engine Timelapse/rbb|24

Zeitraffer-Satellitenbilder

35 Jahre Berlin und Brandenburg im Schnelldurchlauf

Ein Flugplatz wird zum Spaßbad, braune Löcher wachsen und werden auf einmal blau, eine Vorstadt verdoppelt sich: Der Zeitraffer-Blick von oben zeigt, wie massiv sich Berlin und Brandenburg verändert haben. Nur beim BER täuscht die Perspektive. Von Dominik Wurnig

Kaum eine Region in Europa hat sich in den vergangenen 35 Jahren so stark verändert wie Berlin-Brandenburg. Das sieht man auch auf den Zeitraffersatellitenbilder, die Google [Externer Link] veröffentlicht hat. Von so gut wie jedem Ort weltweit lassen sich dort aus dem All geschossene Fotos in Zeitraffer von 1984 bis 2019 ansehen. rbb|24 hat die spannendsten Ausschnitte in Berlin und Brandenburg recherchiert.

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Bau des Flughafen BER

Die unendliche Geschichte des Flughafens BER kann man auch aus dem All verfolgen. 1984 flogen vom damaligen DDR-Flughafen in Schönefeld noch Interflug-Maschinen ab, 1996 fiel die Entscheidung zum Ausbau von SXF zum Flughafen BER. 2006 folgt der Spatenstich, wenig später wird der nördliche Landebahn des Flughafens abgerissen, um Platz für die Autobahn 113 zu macht - deutlich zu erkennen auf den Satellitenbildern. 2012 wird die Eröffnung vier Wochen vor dem geplanten Termin abgesagt - von oben sieht der BER seit damals eigentlich fertig aus.

Braunkohleabbau in der Lausitz

Der Braunkohleabbau hat die Lausitzer Landschaft verändert - das kann man auch deutlich auf den Satellitenbildern erkennen. Immer weiter graben sich die Bagger in die Landschaft, immer größer werden die brauen Flecken, bis sie sich dann blau verfärben. So wie etwa der Sedlitzer See, der ein durch die Flutung eines Tagebaulochs entstand.

Cargolifter-Werft entsteht und wird zu Tropical Island

Bis 1992 wurde der Flugplatz Brand von der Roten Armee genutzt. Einige Jahre später wurde das Areal von der Cargolifter AG übernommen, die 1999 dort mit dem Bau des riesigen Luftschiffhangars begann. Nach der Insolvenz von Cargolifter wurde die Halle 2004 zum Vergnügungsbad Tropical Islands umgewandelt.

Der Speckgürtel boomt

Seit Jahren wachsen die Gemeinden rund um Berlin - eine Entwicklung, die man auch vom Weltall aus sehen kann. So hat beispielsweise Falkensee seine Einwohnerzahl in den vergangenen drei Jahrzehnten fast verdoppelt. 1991 lebten in der Berliner Umlandgemeinde 22.139 Menschen, 2017 gab es schon 43.552 Falkenseeer. In der Zeitrafferkarte sieht man, wie immer mehr Grünzonen zu Wohngebieten werden.

Berlin wird Hauptstadt

Das Berliner Regierungsviertel ist nur schwer zu erkennen, darf in dieser Aufzählung aber nicht fehlen. 1989 endete die Teilung der Stadt, 1991 beschloss der Bundestag den Umzug nach Berlin. Auf den Satellitenbildern sind ab 1995 heftige Bautätigkeiten am Spreebogen zu erkennen. 2001 wurde das Bundeskanzleramt übergeben, aber schon heute ist eine Erweiterung in Planung. 2006 wurde nördlich davon der Berliner Hauptbahnhof fertiggestellt. Auf den neueren Bildern ist das Stadterweiterungsgebiet Europacity als Baustelle erkennbar.

Beitrag von Dominik Wurnig

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