Amtsgericht Tiergarten
Der Berliner Rapper Fler hat in einem erneuten Prozess gegen ihn die von der Anklage erhobenen Vorwürfe zugegeben.
Es sei im März 2020 zu Beleidigungen über soziale Medien gekommen, erklärte der 40-Jährige am Mittwoch vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten. Hintergrund sei eine Kampagne gewesen, in der ihm Frauenfeindlichkeit vorgeworfen worden sei. Fler, mit bürgerlichem Namen Patrick Losensky, wird zudem vorgeworfen, im März 2020 ein Fernsehteam, das ihn beim Verlassen eines Geschäfts interviewen wollte, angegriffen, bedroht und beleidigt zu haben.
In dem am Mittwoch gestarteten Prozess vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten geht es unter anderem um den Verdacht auf Körperverletzung, Bedrohung, Beleidigung und Sachbeschädigung.
Der Aussage des Musikers war eine Verständigung der Prozessbeteiligten vorausgegangen. Fler wurde im Fall eines Geständnisses eine Gesamtstrafe von maximal einem Jahr und sechs Monaten Haft auf Bewährung zugesagt. Darin soll eine inzwischen rechtskräftig gewordene Verurteilung im März 2021 zu zehn Monaten Haft auf Bewährung eingezogen werden.
Der Rapper erklärte zu Beginn seiner jetzigen Aussage weiter, es treffe auch zu, dass er einen Kameramann geschlagen habe. Er habe sich bedrängt gefühlt und verhindern wollen, dass auch seine Freundin, mit der er damals unterwegs war, gefilmt werde. In Zukunft wollte er "Konfrontationen aus dem Weg gehen", so Fler. Zu einem Urteil könnte es noch am Mittwoch kommen.
Der Rapper war bereits im März 2021 zu zehn Monaten Haft auf Bewährung und einer Geldbuße von 10.000 Euro verurteilt worden. Das Urteil ist aber bislang nicht rechtskräftig - die Staatsanwaltschaft und auch Fler waren in Berufung gegangen.
Der jetzige Prozess war bereits vier Mal terminiert und angekündigt worden, musste aber jeweils aus verschiedenen Gründen ausgesetzt werden. Bis zum 30. November sind nun insgesamt drei Prozesstage vorgesehen.
Sendung: Inforadio, 16.11.2022, 11:55 Uhr
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