Waldzustandsbericht 2022 - Nur noch vier von 100 Berliner Bäumen sind gesund

Mi 23.11.22 | 15:49 Uhr
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Förster Dirk Riestenpatt sieht sich am 22.11.2022 in Berlin eine Baumkrone an. (Quelle: dpa/Britta Pedersen)
Video: rbb24 | 23.11.2022 | Thomas Rostek | Gunnar Heye, Berliner Forsten im Gespräch | Bild: dpa/Britta Pedersen

Berliner Waldbäumen geht es noch schlechter als im vergangenen Jahr. Laut aktuellem Waldzustandsbericht weisen 40 Prozent der Bäume deutliche Schäden auf. Als ein Grund wird das trockene und relativ heiße Jahr genannt.

Der Anteil gesunder Waldbäume in Berlin ist auf einem Tiefstand seit Beginn der Erhebung 1991. Als frei von sichtbaren Schäden stufen Fachleute nur noch vier Prozent ein, wie aus dem Waldzustandsbericht 2022 hervorgeht, der am Mittwoch vorgestellt wurde. Das sind noch einmal zwei Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.

Deutliche Schäden weisen laut dem aktuellen Bericht 40 Prozent der Flächen auf, das sind sechs Prozentpunkte mehr als 2021. Das heißt, dass Bäume mehr als ein Viertel ihrer Nadeln oder Blätter verloren haben und/oder die Baumkrone stark vergilbt ist. Die übrigen Flächen fallen in eine sogenannte Warnstufe.

Umweltsenatorin Jarasch: Zustand der Bäume "wenig überraschend"

Die Ergebnisse seien "wenig überraschend nach einem der wärmsten und trockensten und sonnenreichsten Jahre seit langem", erklärte Umweltsenatorin Bettina Jarasch (Grüne). Hitze und Trockenheit setzten dem Wald zu.

Sogar noch schlechtere Zahlen hätten die Folge sein können, sagte der Leiter der Berliner Forsten, Gunnar Heyne. Dass es nun nicht noch schlimmer aussehe, liege daran, dass sich Schäden an Bäumen erst mit einigem Verzug zeigten. Heyne zufolge sank die Absterberate der Bäume zuletzt zwar, insgesamt sei sie aber weiterhin überdurchschnittlich hoch. Insgesamt umfassen die Berliner Forsten 29.000 Hektar.

Im Herbst 2021 wurden in Berliner Wäldern rund 321.000 Laubbäume gepflanzt - vor allem Eichen, Buchen, Hainbuchen, Linden und Ahorne. "In diesem Herbst laufen Pflanzungen in gleicher Größenordnung", teilte die Umweltverwaltung mit.

Auch der Baumschutzexperte des Bund Berlin, Christian Hönig, verwies mit Blick auf das Problem auf die Trockenheit. "Um den Wald zu retten, müssen vor allem der Klimawandel angehalten und die Grundwasserstände stabilisiert und gesichert werden."

Negativtrend seit 2017

Nach der Trockenheit im Jahr 2003 war der Anteil gesunder Bäume schon einmal stark zurückgegangen, wenn auch nicht so stark wie zuletzt. In den 2010er Jahren war es dann noch einmal zu einer Erholung gekommen, zeitweilig war wieder rund ein Drittel der Fläche ohne Schäden. Immer schlechter wurde der Zustand wieder nach dem extremen Niederschlagsjahr 2017 und dem extremen Trockenjahr 2018.

Die Waldgesundheit wird in Berlin im Sommer mit stichprobenartigen Überprüfungen an mehreren Standorten erhoben. Fachleute betrachten dann zum Beispiel die Baumkronen. Ziel der Hauptstadt sind Mischwälder, die angesichts des Klimawandels als widerstandsfähiger gelten. Noch dominieren aber Kiefern.

Sendung: rbb24 Inforadio, 23. November 2022, 15 Uhr

26 Kommentare

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  1. 26.

    " Nur noch vier von 100 Berliner Bäumen sind gesund "

    und das wird erst jetzt bemerkt ?? die 4 gesunden Bäume werden auch wohl nicht mehr lange gesund sein

  2. 25.

    Das sollte sich diejenigen zu Gemüte führen, die Umwelt- und Naturbewußten des Klimawahns bezichtigen (den sie selbst befördern).

  3. 24.

    etwas "umzubauen"...
    Sie sagen es. Bauen = Es entsteht etwas.
    Der Senat: Ist am „wording“, als das Allerwichtigste (!) dran.

    Man muss drauf hinweisen, wenn Leute nichts machen wollen, außer moralisieren....und erziehen.

  4. 23.

    Um ein paar Ingenieure und Bauarbeiten, die das Wasser aus den versiegelten Flächen in die Natur leiten, kommen wir doch nicht herum ...solche Bewässerungsgräben haben die Mauren in Spanien übrigens in großem Stil schon vor dem Mittelalter gebaut...
    Schneller wachsen übrigens Vogelbeere, Lärche, Robinie auch Weide und Pappel..auch der Walnußbaum ist recht fix... Gibt's bestimmt eine Anleitung zur perfekten Mischung von Büschen, langsam und schnellwachsenden Bäumen!

  5. 22.

    Das viele Stadtbäume krank sind, liegt nicht nur am Klima. Auch viele Hundebesitzer tragen dazu bei. Nichts ist schädlicher als Urin.§"
    Nun wissen wir es aus berufenem Mund.
    Nicht Trockenheit, Schadstoffe, Monokulturen, Schädlingsbefall u.ä. sorgen für einen kranken Wald.
    Es sind die pinkelnden Rehe.
    Und die Wildschweine.
    Denn nichts ist schädlicher als Urin.

  6. 21.

    Solange die Berliner Wasserbetriebe das aufgefangene Regenwasser und das geklärte Abwasser lieber via Havel und Elbe in die Nordsee verklappen anstatt es in den Berliner Wäldern zu verrieseln werden wir weiter Trockenschäden in den Wäldern haben.

  7. 20.

    Von meinen 100 Bekannten, sind auch nur noch 5 richtig gesund.

  8. 19.

    Dann passt es ja, wenn im Naturschutzgebiet Arkenberge großflächig Bäume, davon großteils gesunde, gerodet werden. Ist ja laut dem grünen Stadtrat für Umwelt eine Ausgleichsfläche für Kitaneubauten, aber das Hundeauslaufgebiet ist ja laut den Grünen im Bezirk, der Faktor, der zum dortigen Sterben der Bäume beiträgt.
    Lange nicht so gelacht. Da werden wohl bis zur Wahl plötzlkich ganz fix Fakten geschaffen, solange da noch eine/r auf seinem Sessel klebt.

  9. 18.

    @ Bodoma, wenn Sie den Artikel noch einmal lesen (diesmal eventuell etwas aufmerksamer), wird es Ihnen nicht entgehen, das vom Berliner Wald die Rede ist und ich glaube nicht, dass der berliner Hund als solcher im Berliner Wald soviel Schaden anrichtet. Dem Straßenbaum wird es da anders gehen aber hier ist vom Wald die Rede.

  10. 17.

    Es heisst ja nicht umsonst "Bäume ziehen" - nur "wachsen lassen" dauert eben.

  11. 16.

    @ Bodoma, aber auch (und hauptsächlich) am Klima. Ach, und früher waren die Tiere anständiger. Da gingen diese noch auf Toilette wie es sich gehört.

  12. 15.

    Habe Ihnen schon mehrfach geantwortet, keine Ahnung weshalb zig mal eine Fehlermeldung kommt bis es zurück zum Artikel geht. War hier schon paar mal Thema aber der RBB kriegts nicht auf die Reihe.
    Denke aber diese Antwort werden Sie auch nicht bekommen.....

  13. 14.

    Da es im Bericht "Berliner Waldbäumen" heisst, gehe ich mal davon aus, das Hundeurin dort eher weniger das Problem ist. Wenn Grundwasser fehlt, kann dies, ungeachtet der bisher minimalen Niederschlagsquote in der Region, durchaus auch eine Folge der Flächenversiegelung in den Städten sein. Die paar Tropfen, die runterkommen, gehen zu einem nicht unerheblichen Teil direkt in den Orkus. Aber hier fängt Berlin ja langsam an etwas "umzubauen". Wenn man bedenkt, das es Jahre dauern kann, bis Regenwasser in nennenswerten Umfang die Grundwasserschichten, immerhin 15 Meter und mehr "weiter unten", auffüllt, wird es auch in den kommenden Jahren nicht wirklich besser werden. Das Problem ist aber, wie so oft, nicht unbedingt neu. Änderungen wurden oft angemahnt und genauso oft geflissentlich überhört.

  14. 13.

    Möglicherweise sind Sie Waldbesitzer, viel Ahnung scheinen Sie trotzdem nicht zu haben. Ich schrieb von vier Generationen. Was nicht ausschließt das es auch zehn oder mehr sein dürfen.
    Aber Grünenbashing geht immer, zeigt nur das Sie nichts begriffen haben.
    P.s. schicke das hier jetzt das sechste mal ab.....

  15. 12.

    Paulchen, ich habe von Ihnen immer noch keine Erklärung, wie Sie Bäume schneller wachsen lassen?

    Dann sagen Sie mir auch, wie ein Waldbesitzer die sehr aufwendige Aufforstung mit den teuren Setzlingen resistenter Arten finanzieren soll?

    Wie wollen Sie sicherstellen, dass über die Grenzen keine Luftschadstoffe nach Deutschland gelangen?

  16. 11.

    Hundeurin ist zumindest innerstädtisch auch ein Faktor, der das Baumsterben begünstigt.

  17. 10.

    Das hat Hr. Honig gar nicht gesagt. Dieses substanzlose AfD Gequatsche nervt langsam.

  18. 9.

    Der Waldumbau dauert mehrere Generationen oder können Sie Bäume schneller wachsen lassen. Typisch Grüne, von Waldwirtschaft keine Ahnung. Ich habe als Waldbesitzer live damit zutun.

    Aber vielleicht verraten Sie mir, wie Bäume schneller wachsen

  19. 8.

    "Als ein Grund wird das trockene und relativ heiße Jahr genannt." und "Um den Wald zu retten, müssen vor allem der Klimawandel angehalten und die Grundwasserstände stabilisiert und gesichert werden" (Zitat aus dem Artikel unter dem Sie kommentieren), klingen jetzt nicht nach Hundeurin, aber vielleicht missverstehe ich den Artikel ja auch.

  20. 7.

    Man kann sich den Klimawandel auch schön reden, soviel zu dauert mehrere Generationen.
    Wird jetzt nicht konsequent gehandelt wächst hier in vier Generationen nichts mehr.

  21. 6.

    Das auffälligste an den Berliner Bäumen in diesem Jahr fand ich die lichten Baumkronen, die sogar zum Teil kahl waren. Zu viel Hitze und zu wenig Wasser. Das kann man schon Evolution nennen, da die trockenen Baumkronen etwas Sonne von den Blättern fernhalten und die so weniger gekühlt werden müssen.
    Perspektivisch werden wir auf robustere Arten ausweichen müssen und vielleicht mal darüber nachdenken Nadelbäume erst ab einer bestimmten Höhe zuzulassen und darunter auszusortieren. Also auf Berlinhöhe würde dann kein Nadelbaum mehr stehen.
    Adios Kastanie und andere. Ihr wart hier in Berlin mal als Sonnenschutz nützlich. Jetzt seid ihr Dauerpatienten und perspektivisch nicht rettbar. Ihr werdet in unserer Kultur und in unseren Geschichtsbüchern weiterleben. Irgendwann werden alte Leute von mysteriösen Kastanienmännchen reden, die sie in ihrer Kindheit gebaut haben.

  22. 5.

    Genau, Hr.Hönig, so einfach ist das. Deutschland wird klimaneutral. Damit verringert sich der weltweite CO2 Anteil um 2%, Und schon steht der Berliner Wald wieder prächtig da.

  23. 4.

    Man kann sich den Klimawandel auch schön reden, soviel zu dauert mehrere Generationen.
    Wird jetzt nicht konsequent gehandelt wächst hier in vier Generationen nichts mehr.

  24. 3.

    Bei weitem schädlicher sind zugeparkte Baumscheiben, Ölverluste, angefahrene Bäume, Salzlauge vom Winterdienst, illegale Autowäsche und ablassen/entsorgen von Flüssigkeiten, verbotenes parken auf unbefestigten Flächen im Wald, der Ausstoss von Stick- und Schwefeloxiden.

  25. 2.

    Der Waldumbau dauert einige Generationen und ist ohne Hilfe des Bundes kaum zu finanzieren

    Das viele Stadtbäume krank sind, liegt nicht nur am Klima. Auch viele Hundebesitzer tragen dazu bei. Nichts ist schädlicher als Urin.

  26. 1.

    Macht nichts- einfach noch zehn Jahre warten, dann sind alle kranken Bäume tot und dann sind von den vier übrig geblieben nur noch zwei krank- eine Besserung von 4- auf 50%!
    *sarkasmus aus

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