Energie- löst Corona-Krise ab
Viele Weihnachtsmärkte in der Region starten am Montag. Corona ist dabei kaum noch Thema, dafür aber gestiegene Energiepreise. Die machen auch den Glühwein teurer. Auf Lichterglanz wird aber niemand verzichten müssen - dank LEDs.
Die Weihnachtsmarktsaison beginnt offiziell an diesem Montag in Berlin und Brandenburg. Corona-Beschränkungen wie Maskenpflicht, 3G- oder 2G-Regeln müssen in diesem Winter bei einem Besuch vorerst nicht beachtet werden, wie die Veranstalter übereinstimmend erklärten.
Aufgrund der gestiegenen Energiepreise sehen sich aber viele gezwungen, in diesem Jahr ihre Preise zu erhöhen. Gleichzeitig wollen sie sparen, vor allem an der Beleuchtung und bei den Eisbahnen. Schaustellervertreter aus Brandenburg rechnen generell mit weniger Marktständen, da Betreibenden die lange Corona-Pause finanziell zugesetzt habe.
Auch Public-Viewing-Leinwände zur am Sonntag gestarteten Fußball-WM in Katar seien bisher zumindest in Cottbus und Potsdam nicht geplant. Kneipen und Restaurants könnten aber natürlich trotzdem die Ausstrahlung der Spiele zeigen, sagte eine Sprecherin der Stadt Potsdam.
"Die Preise werden um circa 50 Cent steigen", sagte Standbetreiber Martin Rausch der Deutschen Presse-Agentur. Grund für die Erhöhungen seien vor allem gestiegene Kosten für Lebensmittel und Rohstoffe im Einkauf. Auch Personalkosten hätten sich erhöht.
Hans-Dieter Laubinger, der den Weihnachtsmarkt am Roten Rathaus in Berlin betreibt, spart bereits seit Jahren. "Unser riesiger Weihnachtsbaum verbraucht mittlerweile nur noch so viel Strom wie ein Bügeleisen. Wir können nicht noch mehr sparen", sagte er.
Auch in Brandenburg werden die Preise für Getränke und Speisen wohl nicht von der allgemeinen Preisentwicklung verschont bleiben. Laut Eberhard Heieck, Geschäftsführer der Cottbuser Eventagentur Coex, die den Potsdamer Weihnachtsmarkt veranstaltet, wird sich der Glühweinpreis vermutlich um die vier Euro einpendeln. In Berlin liegt er aktuell bei fünf Euro pro Tasse.
In der "Winterwelt" am Potsdamer Platz können Besucher unter anderem mit Blick auf das Brandenburger Tor rodeln. In den vergangenen Jahren gab es dort auch eine Eisbahn, die in diesem Jahr aufgrund von Umbauarbeiten, aber vor allem auch wegen der Energiekrise nicht öffnen könne, sagte Betreiberin Jacqueline Bergmann.
In Brandenburg an der Havel können Eislaufende in diesem Jahr auf einer synthetischen Fläche kurven, wie der Vorsitzende des Gewerbevereins der Havelstadt, Michael Kilian, sagte. Damit spare man rund 40.000 Kilowattstunden Strom ein. Ansonsten seien bei der Beleuchtung keine Abstriche geplant, schließlich habe man bereits vor zehn Jahren begonnen, auf energiesparende LEDs umzustellen.
Auf dem Potsdamer Weihnachtsmarkt "Blauer Lichterglanz" werde die Beleuchtung um zwei Stunden pro Tag reduziert, sagt Eberhard Heieck. Die Lichter gehen seinen Angaben zufolge erst eine Stunde später um 16 Uhr an und werden gegen 22 Uhr abgeschaltet. Außerdem konzentriert sich die Beleuchtung auf die Brandenburger sowie die Friedrich-Ebert-Straße, zwei Hauptstraßen im Zentrum Potsdams. Dafür werden die Besucher in Potsdam in diesem Jahr ohne Eisbahn auskommen müssen.
Auf kürzere Beleuchtungszeiten setzt auch die Stadt Cottbus auf ihrem Weihnachtsmarkt, wie Stadtsprecher Jan Gloßmann sagte. Zudem werde sich die traditionelle Pyramide in diesem Jahr nicht drehen, um Energie zu sparen. Anbieter von Glühwein seien angehalten, den Ausschank einzugrenzen, um Energie fürs Warmhalten zu sparen.
Nils Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg, begrüßt, dass die Weihnachtsmärkte nach einem Jahr Corona-Pause wieder öffnen können. "Wir erhoffen uns in der Region, damit einen Beitrag dazu leisten zu können, eine weihnachtliche Anmutung in den Innenstädten zu erzeugen. Das gehört einfach zur Vorweihnachtszeit", sagte er am Montagmorgen im rbb24 Inforadio.
Von den Weihnachtsmärkten profitierten auch die Geschäfte in den Innenstädten, so Busch-Petersen. Man gehe optimistisch in das Weihnachtsgeschäft. Er gehe davon aus, dass die Menschen trotz hoher Preise und Energiekrise nicht an Geschenken für ihre Liebsten sparen werden.
Übersichten mit weiteren Informationen gibt es für Berlin [berlin.de] und Brandenburg [deutsche-weihnachtsmärkte.de] im Internet.
Sendung: Antenne Brandenburg, 21. November 2022, 10 Uhr
Artikel im mobilen Angebot lesen