Vogelgrippe-Fall
Mindestens zwei Wochen bleibt der Zoo Berlin noch geschlossen, nachdem bei einem afrikanischen Stelzenvogel Vogelgrippe nachgewiesen wurde. So lange dauere es, alle Zoo-Vögel auf das Virus durchzutesten.
Der Berliner Zoo bleibt nach dem bestätigten Vogelgrippefall bei einem afrikanischen Stelzenvogel noch mindestens zwei Wochen geschlossen. Hintergrund ist, dass sämtliche 1.200 Zoo-Vögel auf das H5N1-Virus durchgetestet werden müssen, sagte Mittes zuständige Umweltstadträtin Almut Neumann (Grüne) am Sonntag dem rbb. Bis sämtliche Testergebnisse vorlägen, bräuchte es rund zwei Wochen.
Unterdessen sind die ersten 86 Tiere getestet worden, die direkten Kontakt zu dem verendeten Stelzenvogel hatten. Bei 200 weiteren Vögeln, die nicht in direktem Kontakt zum toten Hammerkopf standen, aber von denselben Tierpflegerinnen und -pflegern betreut wurden, würden nun Proben gezogen. Erste Testergebnisse sollen laut Zoo Mitte der Woche vorliegen. Dann will die Einrichtung auf einem Pressetermin nähere Details zum weiteren Vorgehen mitteilen, wie einer Zoosprecherin dem rbb am Sonntag mitteilte.
Zusätzlich will der Zoo auf der eigenen Homepage die Öffentlichkeit von sich aus auf dem Laufenden halten. Mithin arbeiteten Zoo Berlin, Veterinäramt und die Senatsverwaltung eng zusammen, um eine Ausbreitung der Aviären Influenza zu verhindern, so die Sprecherin.
Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, wird durch Influenza A Virussubtypen verursacht. Wildlebende Wasservögel stellen das wesentlichste Reservoir für diese Erreger dar und können das Virus mit dem Vogelflug über weite Entfernungen transportieren. Die Proben aus dem Zoo Berlin werden zunächst vom Landeslabor Berlin-Brandenburg untersucht. Zur Bestätigung werden die Proben auch vom Nationalen Referenzlabor des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) auf der Ostseeinsel Riems untersucht.
Für Menschen bestehe derzeit keine Gefahr, sagte Neumann am Freitagabend. Es habe nur in sehr selten Fälle einer Übertragung des Virus auf den Menschen gegeben, sagte sie. "Mit dem H5N1-Virus sind beim Menschen bislang nur in Einzelfällen Infektionen in Verbindung gebracht worden. Wohl aber besteht das Risiko, das Virus in andere Vogelbestände einzuschleppen. Eine vorsorgliche Schließung des gesamten Geländes des Zoos ist in dieser Situation ein wichtiger Schritt, bis wir uns einen besseren Überblick über die Situation verschafft haben. Oberstes Ziel ist es, eine Ausbreitung der Aviären Influenza zu vermeiden", erklärte die Umweltverwaltung.
Auch Zoos und Tierparks in Greifswald, Karlsruhe, Rostock, Heidelberg und im Maintal waren schon von der Vogelgrippe betroffen. Vorsorglich beginnt auch der Tierpark Berlin damit, einen Großteil seiner Vögel in die Stallungen zu bringen.
Geflügelhalter in Berlin [berlin.de] müssen derzeit keine weiteren Maßnahmen ergreifen.
Sendung: Fritz, 21.11.2022, 08:00 Uhr
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