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Video: rbb24 | 14.12.2022 | Arndt Breitfeld | Quelle: dpa/Monika Skolimowska

Krankes Personal

Charité sagt alle planbaren Operationen bis Jahresende ab

Die anhaltende Krankheitswelle beim Personal hat an der Berliner Charité nun weitreichende Folgen: Bis zum Jahresende werden alle planbaren Eingriffe verschoben. Doch die vielen Ausfälle bei Ärzten und Pflegern sind dafür nicht der einzige Grund.

Aufgrund anhaltender und vieler Krankheitsfälle von Ärzten und Pflegekräften sagt die Berliner Charité bis Ende des Jahres alle verschiebbaren Operationen ab. "Wir bedauern dieses Vorgehen", teilte die Klinik am Mittwoch mit.

Dadurch wolle man ermöglichen, dass dringliche Behandlungen wie zeitkritische Tumoroperationen und Transplantationen sowie die Versorgung von Patientinnen und Patienten nach Schlaganfällen und Herzinfarkten durchgeführt werden könnten. Von Montag an würden zunächst bis Ende des Jahres alle sogenannten elektiven Eingriffe verschoben.

Interview | Kinderarzt Steffen Lüder

"Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das erste Kind wegen dieser Überlastung stirbt"

Kein einziges freies Krankenhausbett mehr auf einer Kinderstation, nirgendwo in Berlin: Von dieser Situation berichtet Kinderarzt Steffen Lüder im Gespräch mit rbb|24. Er warnt vor potenziell tödlichen Folgen der aktuellen Extremsituation.

Personal in die Kindermedizin verlegt

"Wir appellieren weiterhin dafür, in Innenräumen Masken zu tragen, um die Verbreitung von Infektionen einzudämmen und damit auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen zu entlasten", teilte die Charité mit.

Hinzu komme, dass Personal in die Kindermedizin verlegt worden sei. Dort gibt es derzeit viele Kinder mit einer RS-Virus-Erkrankung - das respiratorisches Synzytial-Virus kann vor allem für kleine Kinder und Säuglinge gefährlich sein und sorgt zurzeit für volle Kinderkliniken.

Berlin will wegen angespannter Lage nachrüsten

Berlin hatte zuletzt angekündigt, seine Kapazitäten zur stationären medizinischen Versorgung von Kindern ausbauen zu wollen. Wie die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) vergangene Woche sagte, seien vor dem Hintergrund zurzeit überfüllter Kinderstationen längerfristig weitere Maßnahmen geplant.

Als Beispiel für die Überlegungen nannte sie den Bau einer neuen Kinderklinik. Charité-Vorstandschef Heyo Kroemer habe ihr bei einem Gespräch ein entsprechendes Konzeptpapier zukommen lassen, so Giffey. "Gemeinsam werden wir im Senat alles tun, um unsere Kleinsten optimal zu schützen und zu versorgen."

Steigende Corona- und Influenzainfektionen

CTK in Cottbus verschiebt nicht lebensnotwendige OPs

Die Grippe- und Coronainfektionen steigen wieder an. In Brandenburg zieht das größte Krankenhaus des Landes jetzt Konsequenzen: Aufgrund von Ausfällen im Personal werden geplante Operationen und Behandlungen aufgeschoben.

Auch Carl-Thiem-Klinikum schränkt OPs ein

Der derzeitige Versorgungsengpass ist nicht nur in Berlin ein Thema. Das Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus wird seine Operationen in den nächsten Tagen ebenfalls massiv einschränken müssen. Dort werden nach Angaben der Klinik ab Donnerstag vorerst keine geplanten Eingriffe und Behandlungen mehr durchgeführt.

Alle nicht lebensnotwendigen OPs werden demnach verschoben. Das größte Krankenhaus Brandenburgs begründet dies mit der drastischen Zunahme an Influenza- und Coronainfektionen, sowohl bei den Patienten als auch bei den Mitarbeitenden.

Sendung: rbb24, 14.12.22, 18:00 Uhr

 

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