rbb24
  1. rbb|24
  2. Panorama
Audio: rbb24 Inforadio | 23.12.2022 | Juliane Kowollik | Quelle: imago images

Justizstatistik für 2021

Fast 7.000 Tage saßen Menschen zu Unrecht in Berliner Gefängnissen

Exakt 6936 Tage haben Menschen im vergangenen Jahr zu Unrecht in Berliner Haftanstalten gesessen. Die betroffenen 54 Personen haben dafür eine Entschädigung von insgesamt 520.000 Euro erhalten, wie aus Zahlen der Senatsjustizverwaltung für 2021 hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen.

Die Betroffenen waren vorwiegend in Untersuchungshaft gekommen, bevor sich ihre Unschuld herausstellte oder die Beweise für eine Straftat nicht ausreichten. Die Zeitspanne, die die Menschen hinter Gittern verbrachten, reichte den Angaben nach von 4 bis zu 768 Tagen. Angaben für 2022 liegen laut Justizverwaltung noch nicht vor.

Pilotprojekt in Berlin

Betreutes Surfen in der JVA

Videochats, eine Onlinebücherei und sogar Computerspiele umfasst der neue Internetzugang in Berliner Gefängnissen. Unnötiger Luxus? Oder unverzichtbar für eine erfolgreiche Resozialisierung? Das Projekt ist umstritten. Von Tobias Schmutzler

Entschädigungen reichen von 200 bis 57.600 Euro

Für einen Hafttag werden 75 Euro gezahlt, dies ist bundesweit geregelt. Insgesamt sind laut Justizverwaltung im Jahr 2021 an 78 Menschen Entschädigungszahlungen geleistet worden.

Denn es gab nicht nur Geld für zu Unrecht erlittene Haft aus der Justizkasse. Für Anwaltskosten oder für beschlagnahmte Gegenstände wurden insgesamt rund 31.280 Euro gezahlt. Die Summe, die jeweils an die Betroffenen gezahlt wurde als Entschädigung, reichte laut Justizverwaltung von 200 Euro bis 57.600 Euro.

Sendung: Fritz, 23.12.2022, 9:45 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen