Berliner Gemäldegalerie
An ihren Händen klebte Gold - am Rahmen eines Cranach-Bildes blieb Sekundenkleber zurück: Im August attackierten zwei Mitglieder der "Letzten Generation" eines der bedeutendsten Bilder des Malers. Nun will die Staatsanwaltschaft vor Gericht ziehen.
Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen eine Klimaaktivistin wegen einer Klebeaktion in der Berliner Gemäldegalerie erhoben.
Die 20-Jährige soll sich im August gemeinsam mit einer anderen Aktivistin der Protestgruppe Letzte Generation mit Sekundenkleber am historischen Holzrahmen eines Gemäldes von Lucas Cranach dem Älteren festgeklebt haben, wie die Justizbehörde am Freitag in Berlin mitteilte. Die Anklage wurde wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung vor dem Jugendrichter am Amtsgericht Tiergarten erhoben.
An dem Rahmen entstand demnach ein Schaden in Höhe von 2.385 Euro. Auf der Webseite bezeichnet die Gemäldegalerie das 1504 entstandene Bild als eines der bedeutendsten Werke Cranachs.
Die Generaldirektorin der Berliner Gemäldegalerie, Dagmar Hirschfelder, verwies seinerzeit darauf, dass es sich um einen kostbaren Renaissance-Rahmen handele, der im Kunsthandel erworben wurde. Teile der Vergoldung und der Farbe seien an den Händen der Aktivistinnen verblieben. Auf dem Rahmen selbst haftete anschließend der hart gewordene Kleber, sagte Hirschfelder. Der Rahmen müsse restauriert werden, hieß es.
Auf einem Bild, dass die Klimaaktivisten im August auf Twitter veröffentlichten, sind zwei junge Frauen mit jeweils einer Hand am Bilderrahmen zu sehen. Dazu hieß es: "Maria, Josef und Jesus waren auf dem Weg zur sicheren Zuflucht. Die Menschheit befindet sich aber auf der Überholspur in die tödliche Klimakatastrophe."
Die Letzte Generation blockierte in den zurückliegenden Monaten wiederholt Straßen, dazu kamen Aktionen etwa an Flughäfen. Außerdem protestierten die Aktivisten in Museen und anderen Kultureinrichtungen, indem sie etwa Lebensmittel auf Bilder warfen und sich festklebten. Die Aktionen der Gruppe sind stark umstritten.
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