Bei einem Einbruch ins Dresdner Grüne Gewölbe wurden vor etwa drei Jahren Juwelen von Kurfürst August dem Starken gestohlen. Anfang des Jahres startete der Prozess gegen die Tatverdächtigen. Jetzt ist ein Großteil der Schmuckstücke in Berlin wieder aufgetaucht.
25. November 2019
Die Täter dringen in das Grüne Gewölbe ein, schlagen mit einer Axt Löcher in eine Vitrine im Residenzschloss und reißen Schmuckstücke mit 4.300 Diamanten und Brillanten im Versicherungswert von mehr als 113 Millionen Euro heraus. Sie fliehen zunächst unerkannt, dabei setzten sie ein Auto in einer Dresdner Tiefgarage in Brand.
30. Mai 2020
Das Grüne Gewölbe öffnet wieder für Besucher. Die Vitrine im Juwelenzimmer bleibt zunächst leer.
In Berlin ist ein erheblicher Teil des Diebesguts aus dem Grünen Gewölbe in Dresden entdeckt worden. Allerdings fehlen einige der wertvollen Brillanten weiterhin. Offenbar gab es einen Deal mit der Verteidigung beim Prozess gegen Berliner Clanmitglieder.
17. November
In Berlin nimmt die Polizei bei einer Großrazzia drei Tatverdächtige fest. Die jungen Männer aus einem arabischstämmigen Clan kommen in Untersuchungshaft. Zwei 21-jährige Zwillingsbrüder entkommen und werden mit Haftbefehl gesucht.
14. Dezember
Ein Spezialeinsatzkommando nimmt einen der Zwillinge in Berlin fest.
Polizisten sichern im Bärengarten neben dem durchtrennten Gitterfenster des Grünen Gewölbes am Residenzschloss den Tatort. | Quelle: dpa/Sebastian Kahnert
17. Mai 2021
Fünf Monate später geht auch der zweite Zwilling und zugleich fünfte Tatverdächtige der Polizei in Berlin ins Netz.
19. August
Mit der Festnahme des sechsten Clan-Mitglieds in Berlin sind zunächst alle mutmaßlich unmittelbar am Coup Beteiligten gefasst.
In Dresden stehen am Dienstag wieder Mitglieder eines Berliner Clans vor Gericht. Sie sollen aus dem Grünen Gewölbe Juwelen für etwa 113 Millionen Euro gestohlen haben. Kurz vor Ende des Prozess entsteht der Eindruck: Konkrete Beweise für ihre Täterschaft gibt es nicht. Von Nadja Malak
28. Januar 2022
Vor dem Landgericht Dresden beginnt der Prozess gegen die sechs Tatverdächtigen wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders schwerer Brandstiftung. Der Prozess soll bis mindestens Anfang Februar 2023 dauern.
29. März
Ein Angeklagter gibt vor Gericht zu, an der Vorbereitung beteiligt gewesen zu sein. Die Tat selbst habe er nicht mit begangen.
Auch ein Bruststern des Polnischen Weißen Adler-Ordens gehört zum Diebesgut. | Quelle: dpa/Polizeidirektion Dresden | Jürgen Karpinski/Grünes Gewölbe
10. Mai
Ein nunmehr siebter Tatverdächtiger wird im Gericht festgenommen - kommt aber später wieder auf freien Fuß. Das Oberlandesgericht Dresden sieht zunächst keine Haftgründe.
17. Dezember
In der Nacht zum Samstag stellen Ermittler in Berlin 31 Einzelteile sicher. Das ist ein Großteil der Beute.