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Audio: rbb 88,8 | 22.12.2022 | Tatiana Brasching | Quelle: dpa/Paul Zinken

Vorfall am Mittwochabend

Kippa-Träger in Berlin-Neukölln antisemitisch beleidigt

Ein Kippa-Träger ist in Berlin-Neukölln antisemitisch beleidigt und bedroht worden. Der Staatsschutz beim Landeskriminalamt (LKA) habe die Ermittlungen zu dem Vorfall am Mittwochabend übernommen, teilte die Polizei am Donnerstag mit.

Nach ersten Erkenntnissen soll der 34-Jährige gegen 21.40 Uhr eine Bar verlassen haben und in Richtung S- und U-Bahnhof Neukölln gegangen sein. Unterwegs soll ihn ein Unbekannter in Begleitung einer Frau unvermittelt antisemitisch beleidigt und bedroht haben. Als der Mann sein Handy zog, flüchteten die beiden Personen.

Durchschnittlich drei Vorfälle pro Tag

Immer wieder kommt es in Berlin zu Angriffen auf Menschen, die die traditionelle jüdische Kopfbedeckung - eine kleine kreisförmige Mütze - als sichtbares Zeichen ihres Glaubens tragen. Im vergangenen März etwa war einem 24-jährigen Syrer in Prenzlauer Berg die Kippa vom Kopf geschlagen worden. Etwa einen Monat später wurde ein 32-Jähriger mit einer kippa-ähnlichen Mütze in Berlin-Köpenick antisemitisch bedroht.

Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) hat in Berlin für das Jahr 2021 insgesamt 1.052 antisemitische Vorfälle dokumentiert - also durchschnittlich drei pro Tag. Erfasst wurden dabei 22 Angriffe, 28 Bedrohungen, 43 Sachbeschädigungen, 895 Fälle von "verletzendem Verhalten" sowie 62 antisemitische Massenzuschriften, wie die Forschungs- und Dokumentionseinrichtung am Dienstag mitteilte.

Sendung: rbb 88,8, 22.12.2022, 11:30 Uhr

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