Wissenswertes zum Jahreswechsel
Der Käse schmurgelt leise im Raclette-Pfännchen, die Getränke perlen vor sich hin, Luftschlangen ringeln sich über die Tischdecke - und irgendwie ist noch so viel Zeit bis zum Countdown um Mitternacht. Damit keine Langweile aufkommt, gibt es hier elf Themen zum Mitreden.
Die ersten, die ins neue Jahr feiern, sind die Menschen auf der südpazifischen Insel Samoa. Dort knallen quasi schon am 31.12. um 11 Uhr deutscher Zeit die symbolischen Sektkorken (so genau wissen wir leider nicht, welches Getränk zu Silvester auf Samoa gereicht wird). Danach folgen um 12 Uhr deutscher Zeit Neuseeland, Fidschi, Tonga und der nordöstlichste Zipfel Russlands. Gemeinsam mit Deutschland feiern Länder wie Italien, Polen aber auch Algerien und Norwegen ins neue Jahr. Fast als letzte feiern die Menschen auf Amerikanisch-Samoa das neue Jahr. Kurios: nur 220 Kilometer weiter westlich ist bereits seit mehr als 24 Stunden Neujahr. Als letzte feiern die Kleineren Amerikanischen Außeninseln um 13 Uhr deutscher Zeit. Sie sind aber fast unbewohnt.
Der Duden ist da eindeutig: "Die Bezeichnung Silvester für den letzten Tag des Jahres geht auf den Tagesheiligen des 31. Dezembers, Papst Silvester I. (314–335 n. Chr.), zurück, das Wort wird daher mit i geschrieben."
Das Feuerwerk selbst stammt wohl aus China. Dort wurde vor circa 1.200 Jahren das explosive Schwarzpulver wahrscheinlich eher zufällig erfunden. In Europa waren kunstvolle Feuerwerke lange nur wohlhabenden Schichten zugänglich, erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Raketen und Böller erschwinglicher. Offiziell verkauft werden dürfen sie nur an den letzten drei Tagen im Jahr.
Mit dem Lärm sollten übrigens böse Geister vertrieben werden - das kannte man schon seit dem Mittelalter. Damals machte man - ganz feinstaubfrei - mit Töpfen, Rasseln, Trommeln und Trompeten Lärm, aber auch Kirchenglocken durften läuten und Schüsse fielen.
Feuerwerk wird in Deutschland zu 90 Prozent von Männern gekauft – und oft verletzen sie sich auch dabei. Eine offizielle Statistik gibt es dazu jedoch nicht. Das Deutsche Rote Kreuz hat Tipps im Umgang mit Böller-Unfällen veröffentlicht. Im Notfall gilt immer: Ruhe bewahren und 112 rufen.
Jedes Jahr bestimmt das Unternehmen Pantone eine "Farbe des Jahres" - und von Mode bis Innenarchitektur oder Deko folgen die Designs auch häufig diesem Trend. Die Farbe des Jahres 2023 ist "Viva Magenta", ein spezieller Rotton. Laut Pantone soll der Purpurton Kraft, Stärke und Optimismus und Lebensfreude ausstrahlen. Die Farbe des Jahres 2022 war "Very Peri", ein warmer Lila-Ton.
Wir sind gespannt, wie die neue "Farbe des Jahres" die Hauptstadtregion beeinflussen wird - und inwieweit sie die vorherrschenden Farbtöne (bis Mitte März praktisch nur Nuancen von Asphaltgrau und Nachtschwarz) verdrängen kann.
Für die meisten Modemagazine wie die "Vogue" ist klar: Transparenz ist schick. 2023 trägt man durchsichtige Kleidung aus Mesh über blickdichter Unterwäsche. Toll für alle, die dauerhaft am Beach-Body arbeiten oder die guten Vorsätze für 2023 wirklich durchziehen.
Aber auch Jeans als komplett-Outfit (die Früh-2000er Britney und Justin lassen grüßen), Maxi-Röcke und Ballerina-Schuhe sind wieder in. Als Trendfarbe in Sachen Mode wird Kreisch-Pink von Grüntönen abgelöst, aber auch Silber und Nude-Töne werden hip. Bei all dem gilt sehr wahrscheinlich: Berlin macht eh wieder sein eigenes Ding.
Nach dem Jahr des Metall-Tigers (ja, so heißt der) folgt 2023 das Jahr des Wasser-Hasen laut chinesischer Astrologie. Das Jahr des Wasser-Hasen beginnt am 22. Januar 2023 und endet am 9. Februar 2024. Der Hase steht an vierter Stelle der chinesischen Tierkreiszeichen und wird mit Sanftheit, Romantik, Verantwortung, Selbstlosigkeit und Kompromissfähigkeit assoziiert. Auch 2011, 1999 und 1987 waren Hasen-Jahre, zuletzt gab es 1963 ein Wasser-Hasen-Jahr.
Das Wasser steht für fließende Energie, die überall hingelangt.
Der chinesische Kalender ist ein sogenannter Lunisolarkalender, d.h. eine Kombination aus Sonnen- und Mondkalender. Dessen Zyklus umfasst 60 Jahre und besteht aus je fünf Elementen und je zwölf Tierkreiszeichen. Für mehr als eine Milliarde Menschen unter anderem in China, Korea und Vietnam ist das Mond-Neujahr jedoch eines der wichtigstes Feste des Jahres.
Ganze Elf Mal stolpert Butler James über das Tigerfell. Außerdem umrundet er den Tisch des Solo-Geburtstags 23 Mal, trinkt 15 Glas alkoholische Getränke sowie am Ende die berühmte Blumenvase.
Der 1963 aufgezeichnete Sketch würde übrigens 1999 per Computer einmal nachkoloriert und so zum Jahreswechsel 1999/2000 erstmals ausgestrahlt. Das traf jedoch nicht den Nerv – seitdem wird die bewährte schwarz-weiß-Fassung gezeigt. In der NDR-Mediathek kann man den Sketch jedoch auch in Farbe sehen.
Das Wort des Jahres wird jährlich seit 1977 von der Gesellschaft für deutsche Sprache gekürt. 2022 stand "Zeitenwende" auf Platz 1, "Krieg um Frieden" belegte Platz 2 und auf Platz 3 fand sich die "Gaspreisbremse". Ein Unwort des Jahres 2022 wurde noch nicht gewählt (2021 war es "Pushback"). Jugendwort 2022 war "Smash".
Wie wäre es mit den Kulturhauptstädten 2023? Dies sind das historisch reizvolle Temeswar in Rumänien, das ungarische Veszprém im Norden des Balaton-Sees und Elefsina in Griechenland, die bisher kleinste und älteste Kulturhauptstadt Europas.
Außerdem hat der Reiseführer "Lonely Planet" Dresden, Manchester und Marseille zu Trend-Reiseziele 2023 erklärt. Oder wie wäre es im Mai zum Eurovision Song Contest 2023 in die UNESCO-Musikstadt Liverpool?
Das Magazin "National Geographic" hat sich für 2023 wiederum Slowenien als eine der fünf besten Nationen in der Kategorien Natur ausgesucht. Aber auch in ganz Brandenburg gibt es zahlreiche Möglichkeiten zu Fuß, Rad oder Kanu die Natur zu erkunden.
Wen es weit weg zieht: Japan, Ghana und Ägypten, Peru sowie die Arktis und Grönland gelten auch als Top-Reiseziele 2023.
Laut eine Umfrage des Statistik-Plattform Statista haben 34 Prozent der Befragten für 2023 gute Vorsätze für das neue Jahr; 56 Prozent lassen es lieber gleich sein und elf Prozent sind unentschieden. Kein Ding: Im Schnitt werden auch viele guten Vorsätze schon nach acht Wochen wieder fallengelassen.
2023 wollen laut einer weiteren Statista-Umfrage gut die Hälfte der Befragten sich gesünder ernähren und fast genauso viele wollen mehr Sport treiben und Geld sparen. 2022 waren die Top-Vorsätze laut Statista-Umfrage mit 64 Prozent jeweils: Stress abbauen und mehr Zeit mit der Familie verbringen; gefolgt von umwelt- und klimafreundlicher verhalten (60 Prozent). Egal ob Rauchen, Sport oder Stressabbau: Durchschnittlich dauert es mindestens 60 bis 70 Tage, bis eine Verhaltensveränderung sich wirklich etabliert hat. Am besten: klare Ziele setzen und mit kleinen Schritten anfangen.
Na dann: Frohes Neues!
Sendung:
Beitrag von Sylvia Lundschien
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