Vereinzelt Pyrotechnik gezündet
Mehrere hundert Menschen haben am Montagabend in Berlin-Friedrichshain gegen die Räumung des Örtchens Lützerath in Nordrhein-Westfalen demonstriert. Es sollen sich etwa 500 Demonstrierende beteiligt haben, sagte ein Sprecher der Berliner Polizei rbb|24.
Vereinzelt wurde von Dächern und aus dem Demonstrationzug heraus Pyrotechnik gezündet. Trotzdem sei die Lage insgesamt ruhig geblieben, so der Sprecher.
Polizisten wurden den Angaben zufolge nicht verletzt. Ob es Festnahmen gab, war zunächst unklar.
Auf Bildern war zu sehen, dass die Demo-Teilnehmer schwarz gegkleidet und vermummt waren. Auf Bannern stand: "Freiräume verteidigen: Solidarität mit Lützerath" oder "RWE enteignen: Bagger zu Altmetall".
Das Örtchen Lützerath südwestlich von Düsseldorf soll zur Kohlegewinnung abgebaggert werden. In den Häusern, deren einstige Bewohner weggezogen sind, leben Aktivisten, die um den Ort kämpfen wollen.
Der Energiekonzern RWE will das zu Erkelenz gehörende Lützerath abreißen, um die darunter liegende Kohle abzubauen. Der Kreis Heinsberg erließ vor Weihnachten eine Allgemeinverfügung zur Räumung des Dorfes. Die Allgemeinverfügung untersage Personen den Aufenthalt vom 23. Dezember 2022 bis zum 13. Februar 2023, hieß es. Werde diesem Platzverweis keine Folge geleistet, so biete die Verfügung die Grundlage "zur Ergreifung von Räumungsmaßnahmen ab dem 10. Januar".
Die grün geführten Wirtschaftsministerien in Bund und NRW hatten Anfang Oktober mit RWE einen auf 2030 vorgezogenen Kohleausstieg im Rheinischen Revier vereinbart.
Sendung: rbb24 Inforadio, 09.01.2023, 21:00 Uhr
Artikel im mobilen Angebot lesen