Am 7. und 8. Februar
Im Streit mit dem Berliner Senat um bessere Arbeitsbedingungen für Schulbeschäftigte verschärft die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ihre Gangart. Für den 7. und 8. Februar ruft sie erstmals in dem seit längerem festgefahrenen Konflikt Lehrkräfte und andere Beschäftigte zu einem zweitägigen Warnstreik auf.
Bisher organisierte die GEW seit 2021 sieben jeweils eintägige Warnstreiks, mit dem Ziel kleinerer Schulklassen und eines entsprechenden Tarifvertrags. Der Senat sieht sich dazu außerstande und verweist darauf, dass Berlin - wie alle anderen Bundesländer außer Hessen - der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) angehört. Ohne Zustimmung der Tarifgemeinschaft könne Berlin daher keine Tarifverhandlungen über die Klassengröße aufnehmen. Die TdL lehne solche Verhandlungen ab.
Die GEW fordert hingegen, dass sich Finanzsenator Daniel Wesener (Grüne) mit ihren Vertretern an einen Tisch setzt. "Wir wollen mit dem Senat über Arbeitsbedingungen verhandeln, die nicht krank machen", sagte der Leiter des GEW-Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik, Udo Mertens, am Montag. "Der Krankenstand in den Schulen und Kitas dieser Stadt ist aktuell so hoch wie nie. Auch die schlechten Arbeitsbedingungen sind ein Grund dafür", fügte er hinzu.
Die Gewerkschaft trägt ihr Anliegen seit Juni 2021 vor. Der bislang letzte Warnstreik fand am 15. Dezember statt. Seinerzeit beteiligten sich nach GEW-Angaben 2.500 Lehrerinnen und Lehrer, Sozialpädagogen und Schulpsychologen an dem Ausstand. Die Bildungsverwaltung zählte 1.750 Lehrkräfte im Warnstreik.
In Berlin gibt es rund 34.000 Lehrerinnen und Lehrer, viele davon sind Angestellte und dürfen anders als Beamte streiken.
Sendung: rbb24 aktuell, 16.01.23, 21:45 Uhr
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