Berlin
Die neue Polizeiwache am Kottbusser Tor in Berlin-Kreuzberg soll nach langen Debatten am 15. Februar eröffnet werden. Das kündigte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) am Donnerstag bei einem Besuch der künftigen Wache an. Als Standort wurde der erste Stock eines Hochhauses direkt über der Adalbertstraße mit ihren Imbissen und Kneipen ausgesucht.
Die Kosten für den Umbau der Räume im ersten Stock blieben mit rund 3,24 Millionen Euro etwas unter dem geplanten Rahmen von 3,5 Millionen Euro, erklärte Spranger am Donnerstag.
Die Polizeiwache spaltet Nachbarschaft, Geschäftswelt und Besucher. Manche hoffen auf mehr Sicherheit, und weniger Süchtige, Müll und Dreck in den Hausfluren. Besonders Frauen und Jugendliche hätten derzeit Angst, abends hinunter zu gehen, sagen Hausbewohner.
Ein anderer Teil ist gegen viel Polizei vor Ort. "Alle wollen mehr Sicherheit, aber nicht auf dem Weg", sagt eine Sozialarbeiterin, Anfang 60, zu den Plänen. "Und von oben herab schon mal gar nicht." Gegen die Polizeiwache mobilisiert seit langem auch die linksradikale Szene, die Kreuzberg als ihr Revier sieht, obwohl die meisten Mitglieder dort längst nicht mehr wohnen.
Auch im Café Kotti neben der künftigen Wache findet eine Kellnerin die Pläne "Scheiße". Das nehme den Leuten den "Safe Space", sagt sie. Ihre Lösung: Wer sich am Kottbusser Tor nicht wohl fühle, "muss ja nicht herkommen".
Innensenatorin Spranger sagte in der Vergangenheit, trotz intensiver Suche und Anwohnerbeteiligung habe man keine andere Stelle für die Wache gefunden. Spranger will die sichtbare Präsenz der Polizei in der Stadt erhöhen. Die Wache mit einigen Polizisten, moderner Technik und Fenstern aus Sicherheitsglas soll dafür ein Symbol sein.
Sendung: rbb24 Inforadio, 28.01.2023, 14:00 Uhr
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