rbb24
  1. rbb|24
  2. Panorama
Audio: rbb24 Inforadio | 18.01.2023 | Sabine Müller | Quelle: dpa/Julius-Christian Schreiner

Viele Täter weiter unbekannt

Silvesternacht: Aktuell 121 Verfahren wegen Angriffen auf Einsatzkräfte

Nach den Ausschreitungen in der Silvesternacht laufen bei der Berliner Polizei aktuell 121 Ermittlungsverfahren wegen Angriffen auf Polizei- und Rettungskräfte. Wie die Polizei auf rbb-Anfrage mitteilte, sind insgesamt 44 Tatverdächtige bekannt.

Ein Feuerwehrmann berichtet von der Silvesternacht

"Was habe ich diesen Leuten getan?"

Er habe zum ersten Mal in seinem Job richtig Angst gehabt - "eine Angst, wie ich sie selber so noch nicht kannte", erzählt ein Berliner Feuerwehrmann. Hier schildert er seine Erlebnisse aus der Silvesternacht.

Gegen wie viele dieser Personen mehrere Verfahren laufen, weil sie mehrere Straftaten begangen haben könnten, teilte die Polizei nicht mit. Fest steht aber, dass in einem erheblichen Teil der 121 Verfahren bisher gegen Unbekannt ermittelt wird.

39 Verfahren liegen bei der Staatsanwaltschaft

Die Polizei habe inzwischen 39 Verfahren an die Berliner Staatsanwaltschaft übergeben, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft dem rbb. 36 davon werden in der Spezialabteilung geführt, die sonst Gewalttaten bei sportlichen Großveranstaltungen bearbeitet und sich jetzt um die Silvester-Nacht kümmert. Die übrigen drei Straftaten fanden zwar in dieser Nacht statt, fallen aber nicht in die Kategorie "Ausschreitungen".

Gut die Hälfte der Verfahren - 19 von 36 - sind aktuell sogenannte Unbekannt-Verfahren, in denen die Tatverdächtigen noch nicht ermittelt werden konnten. Von den übrigen 17 Verfahren mit bekannten Tatverdächtigen richten sich zwölf gegen Jugendliche, vier gegen Erwachsene und eines gegen ein strafunmündiges Kind.

Einsatzkräfte in Berlin attackiert

Täter aus der Silvesternacht rücken ins Zentrum der Debatte

Wer attackiert Rettungskräfte - und warum? Nach den Angriffen auf Berliner Einsatzkräfte zu Silvester geraten die Täter in den Fokus der öffentlichen Debatte. Während für die CDU die Herkunft der Täter bedeutsam ist, warnen andere vor Stigmatisierung.

Anfang Januar hatte die Polizei von insgesamt 281 eingeleiteten Ermittlungsverfahren gesprochen. Dabei ging es neben Angriffen auf Einsatzkräfte unter anderem auch um Landfriedensbruch und Verstöße gegen das Waffengesetz, etwa den Einsatz von Schreckschusspistolen.

In der Silvesternacht wurden Polizisten, Feuerwehrleute und auch Passanten unter anderem mit Pyrotechnik angegriffen. Löschfahrzeuge wurden teilweise in einen Hinterhalt gelockt. Die Ausschreitungen lösten eine Debatte um Böllerverbote, Problemkieze, Jugendgewalt und die Herkunft der Täter aus.

Artikel im mobilen Angebot lesen