Auch Potsdam in der Spitzengruppe
Berlin ist nach München die am stärksten durch Stau belastete Stadt Deutschlands. Ein durchschnittlicher Berliner Autofahrer stand über das gesamte vergangene Jahr betrachtet rund 71 Stunden im Stau, wie der private Verkehrsdatenanbieter Inrix am Dienstag mitteilte.
Das waren demnach neun Prozent mehr als im Jahr zuvor. Lediglich in München steckten die Menschen mit durchschnittlich 74 Stunden länger im Autoverkehr fest.
Besonders viel Zeit verloren die Berliner 2022 demnach auf der Autobahn 100 zwischen dem Hohenzollerndamm und dem Kreuz Schöneberg. Im Schnitt acht Minuten länger dauerte die Fahrt dort vor allem während der Stoßzeit am Nachmittag. Auf das Jahr gerechnet bedeutete das den Berechnungen zufolge pro Fahrer oder Fahrerin im Schnitt einen Zeitverlust von mehr als 30 Stunden.
Potsdam landete wieder auf Platz vier - der Zeitverlust steigerte sich auf 55 Stunden (46 Stunden im Jahr 2021). Vor allem der Umbau des Leipziger Dreiecks in der Innenstadt habe den Verkehr zum Stocken gebracht, teilte der Datenanbieter mit.
Im Jahr 2022 sei der traditionelle Pendlerverkehr am Morgen und am späten Nachmittag zurückgekehrt, sagte Verkehrsanalyst Bob Pishue mit Blick auf vorangegangene Beschränkungen in der Corona-Krise. Das Verkehrsaufkommen in Deutschland, gemessen in Fahrzeugkilometern an Wochentagen, stieg laut Inrix um 21 Prozent im Vergleich zu 2021 und lag damit acht Prozent über dem Niveau von 2019.
In London (156 Stunden), Chicago (155 Stunden) und Paris (138 Stunden) stehen die Autofahrer noch sehr viel länger im Stau. Für Palermo (121 Stunden) ermittelte Inrix eine Durchschnittsgeschwindigkeit von gerade mal 14 Stundenkilometern in der Innenstadt.
Für die Studie wurden Stau- und Mobilitätsdaten in mehr als 1.000 Städten in 50 Ländern ausgewertet.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 10.01.2022, 19:30 Uhr
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