Ausfall der Heizung
Eine Zelthalle für Obdachlose in Berlin-Lichtenberg kann nach einem technischen Defekt erneut nicht genutzt werden. Rund 120 Menschen mussten am späten Samstagabend ihr Schlafquartier in der Notunterkunft verlassen, wie eine Sprecherin der Stadtmission am Sonntag mitteilte.
Die Traglufthalle am Containerbahnhof war schon einmal im Dezember geräumt worden, weil ein Versorgungscontainer neben dem Zelt gebrannt hatte. Auch damals fielen Strom und Heizung aus, bei einer ähnlichen Belegungszahl in der Halle.
Am Samstagabend kam es kurz vor Mitternacht zu einem Stromausfall - danach sprang der Notstrom-Aggregat an, wie die Sprecherin erklärte. Die Feuerwehr entdeckte ein heiß gelaufenes und qualmendes Warmluftgebläse. "Durch den technischen Defekt konnte die Halle nicht mehr beheizt werden", sagte ein Feuerwehrsprecher. Zuvor hatte die "B.Z." berichtet.
Bei Nachttemperaturen um den Gefrierpunkt kühlt die Halle schnell aus. Weil das Gebläse nicht mehr lief, hing das Zeltdach zwischen der Tragekonstruktion herunter, stürzte aber nicht ein. Niemand wurde verletzt.
Kältebusse und Polizei halfen nach Angaben der Stadtmission mit, die Obdachlosen in andere Quartiere zu bringen. Am Sonntag sollte die elektrische Anlage überprüft und dann entschieden werden, wann die Obdachlosen die Unterkunft wieder nutzen können.
Im vergangenen Dezember hatte sich der Evangelische Kirchenkreis Berlin Stadtmitte spontan bereiterklärt, in der Zwingli-Kirche eine Notunterkunft einzurichten. Dort kamen Bedürftige unter, bis die Traglufthalle wieder genutzt werden konnte.
Sendung: Fritz, 22.01.23, 11:00 Uhr
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