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Audio: rbb24 Inforadio | 23.01.2023 | Sabine Roth | Quelle: IMAGO/Nicolaj Zownir

Umsturzversuch mit "Reichsbürgern"

Mann aus Falkensee wegen geplanter Lauterbach-Entführung angeklagt

Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen eine mutmaßliche terroristische Vereinigung erhoben, deren Rädelsführer unter anderem ein Mann aus Falkensee (Havelland) gewesen sein soll.

Sven B. und vier weitere Personen sollen den Sturz der Bundesregierung und die Entführung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplant haben, heißt es in einer Pressemitteilung am Montag. Der Mann aus Falkensee sei außerdem wegen Terrorismusfinanzierung und Beihilfe zu Verstößen gegen das Waffenrecht angeklagt.

Angeklagter sollte Waffen beschaffen

Der Brandenburger habe zum operativen "militärischen Zweig" der Gruppierung gehört. Laut Anklage sollte er die Entführung von Gesundheitsminister Lauterbach leiten und mit militärischen Mitteln den Zusammentritt der "konstituierenden Versammlung" nach der Machtübernahme absichern.

Gemeinsam mit einem anderen Angeklagten soll Sven B. versucht haben, Waffen und Sprengstoff für die Vereinigung zu beschaffen. Mehrere Tonnen hätten sie aus dem ehemaligen Jugoslawien einführen wollen.

Anklage: Gruppe wollte Demokratie beseitigen

Laut Anklage haben sich die Angeschuldigten spätestens Mitte Januar 2022 zu einer Gruppierung zusammengeschlossen, die mittels Gewalt und möglichen Todesopfern bürgerkriegsähnliche Zustände in Deutschland auslösen wollte. Ziel sei es gewesen, die parlamentarische Demokratie zu beseitigen und ein autoritär geprägtes Regierungssystem nach dem Vorbild des Deutschen Kaiserreichs zu schaffen.

Sven B. aus Falkensee wurde im April 2022 festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Nach Angaben der Behörde soll der Prozess gegen die vier Männer und eine Frau am Oberlandesgericht Koblenz stattfinden.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 23.01.2023, 19:30 Uhr

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