Hinweisportal wieder geöffnet
Im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu den Silvesterkrawallen in Berlin hat die Polizei am Donnerstag mit Anwohnern in Neukölln gesprochen.
Hintergrund ist der Angriff mit Pyrotechnik auf einen geparkten Reisebus in der Sonnenallee, Ecke Michael-Bohnen-Ring. Der Bus war in der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar völlig ausgebrannt. Die Sonnenallee sei an dieser Stelle mit einem Wohnhaus überbaut, so dass die Flammen und der Rauch für die Bewohner besonders gefährlich gewesen seien, so die Polizei.
Mit der Befragung hat die Polizei nach eigenen Angaben Schäden und gesundheitliche Probleme dokumentiert und versucht, weitere Zeugen der mutmaßlich schweren Brandstiftung zu finden. "Die Mitarbeitenden gehen in den Hauseingängen auf und ab, klingeln nahezu an jeder Wohnungstür und verteilen Flyer", sagte ein Polizeisprecher. Rund 20 Ermittler seinen im Einsatz gewesen, sagte eine Sprecherin auf Nachfrage von rbb|24. Ein Einsatz in dieser Größenordnung ist laut der Sprecherin nicht alltäglich, kommt aber öfter vor.
Zudem hat die Polizei ihr Hinweisportal wieder aktiviert, dadurch erhalten Zeugen beispielsweise die Möglichkeit, anonym Videos hochzuladen, die bei den Ermittlungen helfen könnten. Das Portal wurde laut der Polizeisprecherin speziell für den Busbrand wieder online gestellt, damit unter anderem die befragten Anwohner Fotos oder Videos hochladen können.
In der Silvesternacht gab es in einigen Stadtteilen Berlins und weiteren Städten Ausschreitungen, bei denen Menschen verletzt wurden. Zudem gab es zahlreiche Angriffe auf Polizisten und Feuerwehrleute.
Im Zusammenhang mit Angriffen identifizierte die Berliner Polizei bis vor einigen Tagen 44 mutmaßliche Täter, die allermeisten davon männliche Jugendliche oder junge Männer unter 25 Jahren. Insgesamt werde zu 126 konkreten Angriffen und entsprechenden Strafanzeigen in der Silvesternacht ermittelt.
Sendung: rbb24 Inforadio, 26.01.2023, 16:40 Uhr
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