Fahndung der Polizei dauert an
Ein Sicherungsverwahrter aus Brandenburg hat Ausgang - dann entwischt er seinen beiden Begleitern auf der Toilette in einem Berliner Einkaufszentrum. Seit Mittwoch sucht die Polizei in Berlin und Brandenburg nach dem Mann.
Die Polizei sucht weiter nach einem 64-Jährigen, der am Mittwoch während eines Ausgangs im Rahmen seiner Sicherungsverwahrung in Berlin entkommen ist.
Wie das Brandenburger Justizministerium am Freitag mitteilte, war der wegen Totschlags und Sexualdelikten verurteilte Mann bei einem Toilettengang im Europa-Center am Breitscheidplatz in der Nähe der Gedächtniskircheeinem entkommen.
Die Polizei fahndet nun in Berlin und Brandenburg öffentlich mit einem Bild nach ihm. Zudem fragt sie nach Hinweisen zum Aufenthaltsort des Mannes, der Brillenträger sei und eine Stirnglatze habe. "Auffällig ist ein deformiertes Ohr des Mannes", schrieb die Behörde.
Zwei Justiz-Bedienstete hätten ihn bei dem Ausgang für kurze Zeit aus den Augen gelassen, hieß es. Gegen die Mitarbeiter seien dienst- und arbeitsrechtliche Maßnahmen eingeleitet worden, weil sie den Sicherungsverwahrten nicht genügend beaufsichtigt hätten.
Sicherungsverwahrte werden auch nach Verbüßung ihrer Freiheitsstrafe als gefährlich eingeschätzt. Der 64-Jährige kam laut Ministerium 2017 nach seiner Haftzeit in die Vollzugseinrichtung in Brandenburg an der Havel.
Während seiner Sicherungsverwahrung stand es dem Mann zu, unter Aufsicht für eine gewisse Zeit die Vollzugseinrichtung zu verlassen. Die Sicherungsverwahrung muss laut Ministerium "therapiegerichtet und freiheitsorientiert" ausgestaltet werden. Mindestens vier Ausführungen pro Jahr sind laut Ministerium vorgesehen. Bisher seien alle Ausgänge des 64-Jährigen ohne Zwischenfälle verlaufen, hieß es.
Am Mittwoch wollte er bei dem mehrstündigen Ausgang nach Berlin laut Justizministerin ein Geschäft für seine Freizeitgestaltung aufsuchen. Dabei gelang ihm dann die Flucht.
Sendung: rbb24 Abendschau, 17.02.2023, 19:30 Uhr
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