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Berlin-Pankow
Die Polizei hat weitere Details zu dem Fall einer Fünfjährigen genannt, die am Dienstag in einem Berliner Park verletzt gefunden worden ist und später starb. Demnach war der festgenommene Tatverdächtige ihr Babysitter.
Nach dem gewaltsamen Tod eines fünfjährigen Mädchens in Berlin steht der 19-jährige Babysitter des Kindes unter dringendem Verdacht.
Der Mann habe am Dienstagnachmittag auf das Mädchen und seine jüngeren Geschwister auf einem Spielplatz im Stadtteil Pankow im Norden Berlins aufgepasst, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Als die Fünfjährige auf die Toilette gemusst habe, habe der Mann andere Erwachsene gebeten, kurz auf die verbleibenden drei Kinder aufzupassen, um mit dem Mädchen zur Toilette zu gehen. Zurück zum Spielplatz soll er dann allein gekommen sein.
Die Mutter der Fünfjährigen sei mit der Mutter des Tatverdächtigen befreundet, bestätigte die Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft Berlin, Karen Sommer, dem rbb am Mittwoch. Demnach hatte der Tatverdächtige bereits in der Vergangenheit mehrfach die vier Geschwister im Alter von einem bis fünf Jahren betreut.
Nach dem Verschwinden des Mädchens am Dienstagnachmittag hatten mehrere Menschen gegen 15:00 Uhr die Polizei alarmiert, die daraufhin eine große Suchaktion mit mehr als 100 Beamten und einem Hubschrauber begann. Einige Stunden später, gegen 17:40 Uhr, wurde das leblose Mädchen mehrere Hundert Meter entfernt im Bürgerpark gefunden. Es hatte laut Polizei mindestens eine Stichverletzung. Eine Wiederbelebung blieb erfolglos. Das Kind wurde mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen, wo es starb.
Die Leiche des Kindes sollte ab Mittwochvormittag obduziert werden. Ein Ergebnis ist bisher nicht bekannt. Der Verdächtige sollte im Lauf des Mittwochs einem Richter zum Erlass eines Haftbefehls vorgeführt werden.
Bisher habe der 19-Jährige sich laut Staatsanwaltschaft nicht zu der Tat geäußert, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Wie der Vorwurf lauten sollte, also etwa Totschlag oder Mord, sei noch nicht geklärt. "Ein sexuelles Motiv spielt nach derzeitiger Sachlage keine Rolle", sagte die Sprecherin. Die genauen Hintergründe der Tat seien noch Gegenstand der Ermittlungen der Mordkommission.
Die Berliner Kriminalpolizei hatte nach dem Auffinden des Mädchens am Dienstagabend mit der Spurensuche in dem extra ausgeleuchteten Park begonnen. Dutzende Polizisten bildeten eine Kette, um den Park vom Fundort der Leiche Richtung Spielplatz abzusuchen. Sie durchkämmten mit Stöcken und Rechen Gebüsche und das Laub auf dem Boden und suchten in Altglascontainern. Die Polizei ließ zudem eine Drohne aufsteigen, um aus der Luft Fotos vom Fundort zu machen. Auch mögliche Zeugen sollten befragt werden.
Auch am Mittwochmorgen war der Fundort auf einem Hügel im dem Park noch weiträumig abgesperrt. Zahlreiche Polizisten sicherten den Bereich ab, Kriminaltechniker waren vor Ort.
In der Nähe des Fundortes legten Menschen Blumen nieder oder stellten Kerzen auf. In der Nacht hatte auch die Berliner Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) den Angehörigen ihr Beileid bekundet. "Ich bin schockiert", schrieb sie auf Twitter. Ihre Gedanken seien bei den Eltern des kleinen Mädchens und bei ihren Angehörigen. "Es bricht mir das Herz und ich bin zutiefst traurig." Der Bezirksbürgermeister von Pankow, Sören Benn (Linke), twitterte: "Das ist so grausig, furchtbar. Den Angehörigen mein tief empfundenes Beileid."
Sendung: rbb 88,8, 22.02.2023, 07:30 Uhr
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