Verein "Kinderfreundliche Kommunen"
Kinder und Jugendliche dürfen nicht unter Einsparungen leiden - davor warnt aktuell der Verein "Kinderfreundliche Kommunen" unter Beteiligung von bundesweit 29 Stadtoberhäuptern.
Auch der Bürgermeister von Beeskow (Oder-Spree), Frank Steffen (SPD), ruft in einem gemeinsamen Appell dazu auf, Kinderrechte trotz Inflation und Energiekrise jederzeit zu gewährleisten. "Das eine ist, dass den Familien weniger Geld zur Verfügung steht, weil sie für Energie und Wohnen mehr aufwenden müssen", sagte er dem rbb. "Auf der anderen Seite betrifft das auch die Kommunen, wenn es um Einrichtungen geht, die Kinder nutzen. Da ist die größte Gefahr, dass man Angebote wegfallen lässt oder diese für Familien nicht nutzbar sind." Dazu zählten etwa Beratungsstellen, Jugendclubs oder Bibliotheken. Als Beispiel nennt Steffen einen Töpfer-Kurs. Das Projekt musste aufgrund enorm gestiegener Energiekosten eingestellt werden.
Der Appell richte sich von allem an die Bundes- und Landespolitik. Laut dem Beeskower Bürgermeister wünschen sich die beteiligten Kommunen unter anderem eine Entlastung bei den Energiekosten. "Das andere ist natürlich, dass Hilfen unmittelbar Familien mit Kindern zugutekommen", so Steffen weiter. "Das wäre zum Beispiel ein noch deutlich höheres Kindergeld." Dazu müsse etwa das Existenzminimum für Familien neu berechnet werden. Eltern dürften nicht in die Situation geraten, überlegen zu müssen, ob sie sich Kinder überhaupt leisten können. Außerdem sollten dem Verein zufolge die Rechte von Kindern im Grundgesetz verankert werden.
Der Verein "Kinderfreundliche Kommunen" wurde 2012 gegründet und wird nach eigenen Angaben von Unicef Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragen. Das Bundesfamilienministerium fördert die Initiative. Deutschlandweit beteiligen sich rund 50 Kommunen. Dem aktuellen Apell unterstützen unter anderem auch Bernau, Senftenberg, Nauen sowie Marzahn-Hellersdorf und Pankow.
Sendung: Antenne Brandenburg, 02.02.2023, 07:30 Uhr
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