"Letzte Generation"
Für eine Blockadeaktion haben Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" am Mittwoch zu einem neuen Mittel gegriffen: Sie verteilten Beton auf der Fahrbahn der Mühlendammbrücke. Die Straße musste gereinigt werden.
Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" haben am Mittwochmorgen die Mühlendammbrücke in Berlin-Mitte blockiert. Zwölf Personen hätten sich auf die Fahrbahnen gesetzt, neun von ihnen festgeklebt, sagte ein Polizeisprecher dem rbb. Zudem verschütteten sie Beton auf der Spur in Fahrtrichtung Alexanderplatz. Das sei ein neuer "Modus operandi" der Gruppe, so der Sprecher.
Rund 20 Polizistinnen und Polizisten waren vor Ort. Der Verkehr wurde großräumig umgeleitet, es kam zu Staus. Nach knapp drei Stunden wurde die Strecke wieder freigegeben, wie eine Polizeisprecherin mitteilte. Es seien Platzverweise ausgesprochen worden und es werde unter anderem wegen Nötigung im Straßenverkehr ermittelt. Die Fahrbahn sei gereinigt worden, teilte die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) Berlin auf Twitter mit.
Von der Gruppe "Letzte Generation" hieß es, im Fokus der Aktion stehe die "fehlgeleitete Verkehrspolitik der deutschen Bundesregierung". Mit dem Ausschütten des Betons werde dieser "einem sinnvolleren Zweck" zugeführt als dem Neubau klimaschädlicher Autobahnen.
Die Klima-Aktivisten haben sich in der Vergangenheit oft auf Fahrbahnen geklebt, es wurde aber beispielsweise auch ein Kunstwerk mit Kartoffelbrei beschmiert. Im Winter sägten Aktivisten die Spitze der Weihnachtstanne am Brandenburger Tor ab.
Die Staatsanwaltschaft hat bislang 511 Strafbefehle beantragt und sieben Anklagen gegen Klima-Aktivisten erhoben, zeilte die Senatsjustizverwaltung am Dienstag mit. Bis zum 10. Februar ist es zu 39 Verurteilungen meist wegen Nötigung zu Geldstrafen gekommen. Freisprüche erfolgten laut Behörde bisher nicht.
Sendung: rbb24 Inforadio, 15.02.2023, 12:00 Uhr
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