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Audio: radioeins | 15.02.2023 | Amelie Ernst | Quelle: rbb/Thomas Ernst

rbb-Krise

Vernau spricht sich gegen Gründung eines Brandenburger Funkhauses aus

Die Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg, Katrin Vernau, hat sich gegen eine Fusion des rbb mit anderen ARD-Sendern und auch gegen die Gründung eines Landesfunkhauses in Brandenburg ausgesprochen. "Ich weiß nicht so recht, welches Problem ein Landesfunkhaus eigentlich lösen würde“, sagte sie am Mittwoch im Hauptausschuss des Brandenburger Landtags.

Die Idee einer Fusion war durch ein Interview des brandenburgischen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke aufgekommen. Der SPD-Politiker hatte im Januar in einem Interview der "Märkischen Allgemeinen Zeitung" auf die Frage, ob er eine Fusion ausschließe, gesagt: "Momentan schließe ich gar nichts aus. Ich halte es für möglich, dass es künftig eine andere Struktur des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gibt." Denkbar seien auch engere Kooperationen mit anderen Anstalten wie dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) oder dem Norddeutschen Rundfunk (NDR).

Woidke hatte auch die Schaffung eines eigenen Landesfunkhauses für Brandenburg ins Spiel gebracht. Eine solche Struktur gibt es auch in anderen ARD-Sendern, deren Sendegebiet länderübergreifend ist. Die Staatskanzlei hatte danach die Ausführungen als Debattenbeitrag eingeordnet. Konkrete Planungen gebe es nicht, hieß es.

Rundfunk Berlin-Brandenburg

Zwei Direktoren des rbb fristlos gekündigt

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg hat in der hauseigenen Krise zwei Direktoren fristlos gekündigt. Hintergrund sollen Sonderzahlungen im Zusammenhang mit dem ARD-Vorsitz des rbb sein. Von Gabi Probst

Vernau kündigt Konzept zu Brandenburg-Berichterstattung an

Vernau sagte dazu am Mittwoch: "Sollte es darum gehen, dass der rbb mehr über Brandenburg berichtet, kann die Lösung nur sein: mehr Journalismus, der noch dichter an den Menschen in Brandenburg ist. Und nicht ein weiterer Direktor, zusätzliche Strukturen oder ein neues Gebäude."

Die rbb-Intendantin kündigte für nächste Woche ein konkretes Konzept an, mit der die Berichterstattung aus Brandenburg gestärkt werden soll. Der rbb brauche nicht mehr Studios, eher mehr Regionalbüros und gut ausgestattete Reporter, die auch wirklich im Land seien. Planungen sollen zunächst auf einer Belegschaftsversammlung am 22. Februar vorgestellt werden.

Der Hauptausschuss des Brandenburger Landtags, der für Medienfragen zuständig ist, befasst sich zurzeit mit der Affäre im Rundfunk Berlin-Brandenburg. Hintergrund sind unter anderem Vorwürfe der Vetternwirtschaft gegen die fristlos entlassene Intendantin Patricia Schlesinger und den zurückgetretenen Verwaltungsratsvorsitzenden Wolf-Dieter Wolf. Beide weisen Vorwürfe der Vetternwirtschaft zurück. Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt.

Sendung: radioeins, 15.02.2023, 17:00 Uhr

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