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Quelle: imago images/YAY images

22 Prozent mehr als im Vorjahr

Deutlich mehr Schwangerschaftsabbrüche in Berlin

Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche war in Berlin im Jahr 2022 so hoch wie seit zehn Jahren nicht. Allein im Vergleich zum Vorjahr gab es 22 Prozent mehr vorzeitig beendete Schwangerschaften, insgesamt 10.007. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden schon zum Beginn der Woche mit [tagesschau.de]. In Brandenburg gab es demnach 2,3 Prozent weniger Abbrüche als im Jahr 2021.

Insgesamt seien für das Jahr 2022 bundesweit rund 104.000 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet worden. Das waren 9,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt weiter berichtete, war die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche zuletzt im Jahr 2012 mit 106.800 Fällen höher. 2021 war zudem mit 94.600 Fällen der niedrigste Stand seit Beginn der Statistik verzeichnet worden.

Die meisten abtreibenden Frauen waren zwischen 18 und 34

Etwa sieben von zehn Frauen, die 2022 einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahren alt. Rund 20 Prozent waren im Alter zwischen 35 und 39 Jahren. Etwa acht Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter, rund drei Prozent jünger als 18 Jahre.

In Berlin hatten 55 Prozent der Frauen, die 2022 eine Schwangerschaft abgebrochen haben, schon ein oder mehrere Kinder, während in Brandenburg 72 Prozent der betroffenen Frauen bereits Mütter sind.

Schwangerschaftsabbruch per Telemedizin

Wenn es keine Praxen gibt, die helfen

Ungewollt schwanger zu sein ist keine leichte Situation. Manche Frauen entscheiden sich für einen Abbruch – der auch medikamentös möglich ist. Allerdings stoßen sie dabei auf allerlei Hindernisse, wie Alexandra P. erfuhr. Von Sandra Löhr

Abbruch meist nach Beratung

In Berlin und Brandenburg sind, genau wie bundesweit, die weitaus meisten Eingriffe der im Jahr 2022 gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche nach der sogenannten Beratungsregelung vorgenommen worden. Ein Schwangerschaftsabbruch bleibt in den ersten zwölf Wochen straffrei, wenn die Frau sich zuvor beraten lässt.

Indikationen aus medizinischen Gründen und aufgrund von Sexualdelikten seien nur in wenigen Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch gewesen, hieß es.

Sendung: Fritz, 27.03.2023, 18:30 Uhr

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