Berliner Polizei registriert im vergangenen Jahr 3.317 Messerangriffe
Die Zahl der Attacken, die in Berlin mit Messern verübt wurden, ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Auch Polizeipäsidentin Slowik stellte kürzlich fest, immer mehr Jugendliche hätten Messer dabei. Die Bundespolizei plant jetzt eine Kontrollaktion auf mehreren Bahnhöfen.
Die Zahl der registrierten Angriffe mit einem Messer ist in Berlin zuletzt wieder gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden von der Polizei 3.317 Fälle erfasst, die bei den Straftaten dem Bereich "Messerangriff" zugeschrieben werden. Das antwortete der Senat auf eine am Freitag veröffentlichte AfD-Anfrage [pardok.parlament-berlin.de].
Im Jahr 2021 waren es 2.777 Fälle und 2020 weniger als 2.600 Fälle. Auch in den Jahren vor 2020 lagen die Zahlen unter 3.000, ein Vergleich ist wegen geänderter Erfassung in der Kriminalstatistik aber auch schwierig.
2022 wurden von der Polizei zu den Messerangriffen 2.428 mutmaßliche Täter ermittelt. Davon hatten 1.194 die deutsche und 1.234 eine ausländische Staatsangehörigkeit.
Zumeist ging häufig Gruppen aufeinander los
Polizeipräsidentin Barbara Slowik beklagte zum Jahreswechsel, dass auch Jugendliche und Kinder immer häufiger Messer dabei hätten und auch einsetzen würden. "Das hat leider zugenommen. Wir betrachten diese Entwicklung sehr genau", sagte Slowik damals. Die Angriffe würden häufig unter Gruppen geschehen. "Sie gehen gemeinsam los, treffen auf andere Gruppen und dann gibt es Auseinandersetzungen, und eben auch unter Einsatz von Messern."
Auflagen für bestimmte Bahnhöfe
Unterdessen teilte die Bundespolizeidirektion Berlin am Freitag mit, dass sie an den Berliner Bahnhöfen Gesundbrunnen, Ostkreuz, Warschauer Straße und Südkreuz das Mitführen von gefährlichen Gegenständen wie Messer, Reizgas oder Schlagwerkzeuge verbieten will. Es sei hierfür eine entsprechende Allgemeinverfügung erlassen worden. Explizit gilt das Verbot am 24. und 25. März jeweils in der Zeit von 20 bis 6 Uhr.
Wie eine Bundespolizeisprecherin rbb|24 am Freitag mitteilte, wolle die Behörde mit erhöhtem Personalaufwand die Einhaltung dieses Verbots kontrollieren. Bei Verstößen wolle die Bundespolizei die gefährlichen Gegenstände einziehen und gegen Erwischte ein Zwangsgeld verhängen, wie es hieß.
Hintergrund der Maßnahme sei laut Polizeisprecherin, dass die Gewaltintensität zugenommen habe. Wiederholt beobachte die Bundespolizei an Bahnhöfen Gewaltdelikte unter anderem mit Messern. Daher sei aus Sicherheitsgründen entschieden worden, das Mitführen gefährlicher Gegenstände auf den genannten Bahnhöfen zu untersagen. Hierdurch sollen Mitreisende und Polizeibeamte geschützt werden.