Opfer schwer verletzt
Ein Mann wurde aus Baden-Württemberg nach Brandenburg entführt. Im Havelland befreite die Polizei das schwer verletze Opfer. Vier Männer wurden festgenommen, zwei sitzen nun in Untersuchungshaft. Zudem führt eine Spur zu einer Schießerei in Berlin.
Nach der Entführung eines 46-Jährigen aus Schwäbisch Hall haben Spezialeinsatzkräfte der Polizei in Brandenburg vier Verdächtige festgenommen - und den Entführten schwer verletzt angetroffen. Das Entführungsopfer sei in ein Krankenhaus eingeliefert worden, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstagmorgen. Sein Zustand sei stabil.
Zwei der mutmaßlichen Entführer, ein 26-Jähriger und ein 28-Jähriger, sitzen nun in Untersuchungshaft. Der Haftrichter am Amtsgericht Potsdam setzte am Donnerstag die Haftbefehle gegen die am Mittwoch festgenommenen 26 und 28 Jahre alten Männer in Vollzug, wie die Polizei in Aalen und Brandenburg mitteilte.
Wie die Ermittler weiter bekannt gaben, bestand zwischen den beiden Männern und dem 46-jährigen Entführungsopfer ein geschäftliches Verhältnis. Die Tatverdächtigen forderten im Lauf der Entführung ein Lösegeld in fünfstelliger Höhe.
Offenbar gibt es zudem einen Zusammenhang mit einer Schießerei vor gut einer Woche in Berlin-Charlottenburg. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Berlin am Donnerstag. Einer der Männer, die nun in Untersuchungshaft sitzen, soll daran beteiligt gewesen sein. Zuvor hatte die "B.Z." berichtet. In der Dahlmannstraße waren am 15. März mehrere Männer aufeinander losgegangen, dabei fielen Schüsse. Zwei Männer blieben verletzt auf der Straße liegen, andere Beteiligte konnten flüchten.
Vor der Entführung hatten zwei Männer den 46-Jährigen am Dienstagnachmittag nach Informationen von Staatsanwaltschaft und Polizei aufgesucht. Sie zerrten ihn nach einem kurzen Gespräch aus seiner Wohnung in ein Auto und fuhren mit ihm bis nach Brandenburg. Ein Zeuge informierte die Polizei über den Vorfall in Schwäbisch Hall, die Beamten nahmen daraufhin Ermittlungen auf.
Die Polizei nahm am Mittwoch vier Personen in einem Haus in Schönwalde-Glien (Kreis Havelland) fest - über 500 Kilometer entfernt vom Entführungsort. Bei dem Zugriff wurden auch ein 31-jähriger und ein 61-jähriger Mann festgenommen. Sie wurden allerdings am Donnerstag wieder entlassen. Etwa 100 Polizeikräfte - darunter Spezialeinsatzkräfte, Kripo und Führungsstab - waren rund um die Festnahme am Dienstagnachmittag im Einsatz, berichtete das Polizeipräsidium Brandenburg.
Sendung: Antenne Brandenburg, 23.03.2023, 10 Uhr
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