Aktivisten nutzen Löschtechnik
Mit Flüssigkeiten haben Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" am Dienstag das Bundesverkehrsministerium bespritzt. Sie nutzten dafür ein Fahrzeug mit Löschtechnik.
Aktivisten der "Letzten Generation" haben am Dienstag das Bundesverkehrsministerium in Berlin mit Wasser und einer orangefarbenen Flüssigkeit bespritzt.
Vier Menschen seien gegen 9:30 Uhr mit einem Fahrzeug vorgefahren, erklärte eine Polizeisprecherin. In Videos und Fotos ist ein Auto in Feuerwehr-Optik zu sehen, das über Löschtechnik verfügt. Die Aktivisten spritzten vom Fahrzeug aus und über einen Schlauch Wasser eine orangefarbene Flüssigkeit auf die Fassade des Gebäudes.
Bisher ist unklar, woher das Fahrzeug stammt. Nach ersten rbb-Recherchen handelt es sich nicht um ein Fahrzeug aus dem aktiven Feuerwehrdienst, sondern möglicherweise um ein Mietfahrzeug.
Die Gruppe "Letzte Generation" teilte am Dienstag zu der Aktion mit, sie habe so Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) "eine kalte Dusche" verpassen wollen. Dieser blockiere "Klimaschutz für ganz Europa", teilte Jakob Beyer, Sprecher von der Gruppe "Letzte Generation", mit.
Eine EU-Abstimmung über das geplante Aus für neue Autos mit Verbrennungsmotor ab 2035 war am Freitag wegen Nachforderungen Deutschlands verschoben worden. Wissing hatte gesagt, Deutschland könne einem solchen pauschalen Verbrenner-Aus zum derzeitigen Zeitpunkt nicht zustimmen [tagesschau.de].
Die Gruppe "Letzte Generation" hat in den vergangenen Monaten zahlreiche umstrittene Aktionen durchgeführt. Zuletzt war sie mit einer Farbattacke auf das Grundgesetz-Kunstwerk im Berliner Regierungsviertel in die Schlagzeilen geraten. Sie warfen eine schwarze Flüssigkeit an die gläsernen Wände der Kunstinstallation "Grundgesetz 49" des israelischen Künstlers Dani Karavan. Mit Pinseln verschmierten sie sie an den Scheiben, auf denen die 19 per Laser eingravierten Grundrechtsartikel des Grundgesetzes stehen. Darüber klebten sie Plakate etwa mit der Aufschrift "Erdöl oder Grundrechte?".
Die Berliner Polizei ermittelt deshalb gegen sechs Mitglieder der "Letzten Generation" unter anderem wegen Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Versammlungsfreiheitsgesetz. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz habe den Fall übernommen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 07.03.2023, 13 Uhr
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