Klimaaktivisten kleben erstmals auch in Potsdam auf einer Straße
Klimaaktivisten haben nun erstmals auch eine Straße in Potsdam blockiert. Am Montagnachmittag klebten sich nach Angaben der Brandenburger Polizei insgesamt acht Personen auf der Fahrbahn und aneinander fest und behinderten so den Verkehr auf der Langen Brücke. Die Gruppe "Letzte Generation" beanspruchte die Aktion via Twitter für sich.
Die Aktivisten forderten von der Bundesregierung die Einberufung eines Gesellschaftsrates als Notfallsitzung der Bevölkerung, der angemessene Schutzmaßnahmen gegen den Klimakollaps auf den Weg bringen solle. Die Aktion in Potsdam war Teil von Protestaktionen der Gruppe in Städten im gesamten Bundesgebiet.
Die Ende 2021 gegründete Gruppe Letzte Generation hatte am 24. Januar 2022 erstmals in Berlin Autobahnzufahrten blockiert. Danach folgten regelmäßig derartige Blockaden. In Potsdam hatten Aktivisten der Organisation bereits im Oktober Kartoffelbrei auf ein Monet-Gemälde im Museum Barberini geworfen und sich anschließend dort festgeklebt.
Rund zweistündige Störung im Berufsverkehr
Die erste Verkehrsbehinderung in Potsdam am Montag führte zu Behinderungen im Berufsverkehr. Der Verkehr konnte allerdings an der Blockade vorbei geleitet werden, teilt die Polizei mit. Die "Letzte Generation" selbst schreibt auf Twitter, die Aktion sei von Polizisten in Zivil geschützt worden. Ein dazu gepostetes kurzes Video zeigt einen vermeintlichen Zivilpolizisten, der zwei Männer davon abhält, einen Aktivisten von der Straße zu tragen.
Die Polizei teilt mit, speziell geschulte Einsatzkräfte hätten die Aktivisten von der Straße gelöst. Bei einer Person sei ein stärkeres Lösungsmittel dafür notwendig gewesen. Auch sie blieb allerdings unverletzt. Gegen die Aktivisten seien im Nachgang Strafanzeigen erstellt und Platzverweise ausgesprochen worden.