Bundeskriminalamt
Mit Durchsuchungen in allen 16 Bundesländern sind Ermittler gegen Cyberkriminelle vorgegangen. Es gehe um eine Vielzahl an Betrugsdelikten im Onlinehandel, das Ausspähen von Daten, Datenhehlerei und Geldwäsche, teilten das Bundeskriminalamt (BKA) und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Mittwoch mit. Insgesamt seien bundesweit 62 Objekte von 58 Beschuldigten durchsucht worden.
Die Cottbuser Staatsanwaltschaft ist laut Mitteilung für einen der Beschuldigten zuständig. In Brandenburg war die Cottbuser Staatsanwaltschaft beteiligt, weil die sich für ganz Brandenburg schwerpunktmäßig mit Internetkriminalität beschäftigt. In Berlin und Brandenburg werde insgesamt gegen sieben Beschuldigte ermittelt, teilten BKA und Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt mit.
Im Fokus der Ermittlungen stand den Angaben zufolge die Verkaufsplattform "Genesis Market". Über diese sollen unter anderem gestohlene Zugangsdaten zu verschiedenen E-Commerce- und Onlinezahlungsdiensten verkauft worden sein. "Genesis Market" sei die weltweit größte derartige Plattform im Darknet gewesen, hieß es. Beim Darknet handelt es sich um einen verborgenen Teil des Internets, der häufig auch von Kriminellen genutzt wird. Die Plattform habe seit 2018 bestanden und sei am Dienstag von den US-Behörden beschlagnahmt und abgeschaltet worden.
Die Daten seien mit Schadsoftware von privaten Computern ausgespäht worden, teilte die bei der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft angesiedelte Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) mit. Bei den 58 Beschuldigten handele es sich um mutmaßliche Käufer der Daten. Die Ermittler hätten zahlreiche elektronische Datenträger sichergestellt, die nun ausgewertet würden.
Den Durchsuchungen seien gemeinsame Ermittlungen verschiedener Cybercrime-Dienststellen vorausgegangen, hieß es. Die Ermittlungsverfahren seien von den jeweiligen Staatsanwaltschaften in den Bundesländern aufgenommen worden, BKA und ZIT hätten die Maßnahmen koordiniert.
Sendung: rbb24 Inforadio, 05.04.2023, 15:20 Uhr
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