Mordkommission ermittelt
Ein Unbekannter hat am Dienstagnachmittag in Berlin-Mitte eine Frau mit einem Messer angegriffen und lebensbedrohlich verletzt. Das teilte die Polizei am Mittwoch mit.
Der Mann hat die 33-Jährige demnach in Höhe Schulstraße/Reinickendorfer Straße in Gesundbrunnen in einem Bus der Linie 327 Richtung Schönholz attackiert. Fahrgäste eilten der Frau zur Hilfe, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilten.
Die Frau, die zwei minderjährige Kinder bei sich hatte, wurde nach Angaben der Polizei lebensbedrohlich verletzt in ein Krankenhaus gebracht und notoperiert. Ihr Zustand sei mittlerweile stabil. Sie werde intensivmedizinisch betreut.
Der Täter ist nach Angaben der Polizei an der Haltestelle Nauener Platz in unbekannte Richtung zu Fuß geflüchtet. Er konnte bislang nicht gefasst werden.
Motiv und Hintergründe der Tat waren zunächst unklar, hieß es. Unter anderem durch Zeugenbefragungen im familiären Umfeld der Frau will die Polizei nun klären, ob sich Täter und Opfer möglicherweise kannten. Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte, gab es nach bisherigen Erkenntnissen aber keine Vorbeziehung.
Um herauszufinden, wie sich die Situation unmittelbar vor dem Angriff im Bus gestaltete, hoffen die Ermittler auf Aussagen von Fahrgästen der Buslinie 327. Zudem bat die Polizei um Hinweise, die zu dem Täter führen könnten, der von kräftiger Gestalt sein und einen Vollbart getragen haben soll.
Die Zahl der Messerangriffe auf Berlins Straßen hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Vor zehn Jahren gab es laut Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) 2.708 Straftaten, die mit dem Messer begangen wurden. 2022 waren es 3.317, also rund 24 Prozent mehr Angriffe.
Sendung: rbb24 Inforadio, 05.04.2023, 9 Uhr
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