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Audio: rbb24 Inforadio | 04.04.2023 | Nachrichten | Quelle: dpa/Arterra

Vier Kerngebiete aufgehoben

Leichte Entspannung im Kampf gegen die Schweinepest in Brandenburg

Im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest werden am Dienstag vier weitere Kerngebiete in Brandenburg aufgehoben. Wie das Verbraucherschutzministerium mitteilte, betrifft es Gebiete in in den Landkreisen Märkisch-Oderland, Barnim, Oder-Spree und Prignitz sowie in Frankfurt (Oder). Seit Monaten seien innerhalb dieser Zonen keine neuen Fälle bei Wildschweinen mehr festgestellt worden.

"Eine geringe Wildschwein-Zahl ist die Voraussetzung damit weitere Gebiete freigeben werden können", sagte der Brandenburger Landesbauernpräsident Henrik Wendorff dem rbb.

Andere Kerngebiete aufgehoben

Schweinepest grassiert fast ausschließlich noch in Spree-Neiße

Abschussprämie in ausgewiesenen Bereichen

Wegen der Tierseuche durften ausgewiesene Bereiche nicht betreten werden, Landwirte konnten ihre Felder dort nicht bestellen und Jäger nicht uneingeschränkt jagen. Es bestand die Gefahr der Ausbreitung und des Übergreifens auf den Hausschweinbestand.

Zudem wurde bereits im November 2020 eine Abschussprämie eingeführt. Jäger, die in den ausgewiesenen Gebieten Wildschweine erlegen, bekommen 100 Euro für jedes geschossene Wildschwein.

Zudem hoffen das Land Brandenburg und die betroffenen Landkreise auf Unterstützung aus der Bevölkerung. Wer zum Beispiel bei einem Waldspaziergang ein totes Wildschwein entdeckt, sollte den genauen Fundort dem zuständigen Veterinäramt melden.

Nicht alle Vorsichtsmaßnahmen werden aufgehoben

Mit der Aufhebung der Kerngebiete muss laut Ministerium keine Fallwildsuche mehr durchgeführt werden, bevor eine Fläche bewirtschaftet wird. Als Fallwild bezeichnet man Tiere, die infolge einer Krankheit, an Hunger, Kälte oder Unglücksfällen verendet sind. Die Haltung von Hausschweinen wird wieder leichter. Die Wildabwehrzäune bleiben zunächst bestehen. Wildschweine sollen auch weiter stärker bejagt werden.

Die Leiterin des Schweinepest-Krisenstabes, Verbraucherschutz-Staatssekretärin Antje Töpfer, warnte davor, zu früh alle Vorsichtsmaßnahmen aufzuheben. "Trotz dieser positiven Entwicklung muss dennoch jederzeit mit neuen Fällen der Afrikanischen Schweinepest beim Schwarzwild gerechnet werden.

Vor allem beschädigte, entwendete oder nicht geschlossene Schwarzwildbarrieren sind die Ursache dafür", sagte sie. "Jeder neue Fund in den betroffenen Gebieten würde uns auf dem Weg zur Seuchenfreiheit um Monate zurückwerfen." Die Wildschweinbarrieren müssten unbedingt weiter funktionsfähig bleiben.

Sendung: Antenne Brandenburg 04.04.2023, 08:41 Uhr

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