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Audio: rbb24 Inforadio | 02.05.2023 | Ute Sander | Quelle: dpa/lev dolgachov

Medikamentenmangel

Brandenburg erlaubt vorerst nicht zugelassene Kinder-Antibiotika

Brandenburg erlaubt vorübergehend den Import nicht zugelassener antibiotikahaltiger Säfte für Kinder. Wegen eines Versorgungsmangels dürfen Pharmagroßhändler und Apotheken nun solche Medikamente auch ohne Zulassung einführen, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag mit.

Eine entsprechende Allgemeinverfügung des Landesamtes für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit trete am Mittwoch in Kraft.

Landesapothekerkammer

Lieferengpass von Medikamenten verschärft sich in Brandenburg

Dass viele Medikamente Mangelware sind, ist nicht neu. Doch die Liste wird seit Jahren länger. Die Apotheken in Brandenburg improvisieren, stellen teilweise selbst her. Ein neues Gesetz soll Lieferengpässe bekämpfen. Für Kritiker setzt es an falscher Stelle an.

Apothekerverband: Nicht zugelassene Medikamente sind sicher

Das Bundesarzneimittelgesetz gestatte diese Maßnahme vorübergehend, solange es bei der Versorgung mit lebenswichtigen Arzneimitteln Engpässe gebe, hieß es. In solchen Fällen dürften auch Arzneimittel in Verkehr gebracht werden, die in Deutschland nicht zugelassen sind.

Der Apothekerverband Brandenburg teilte rbb24 am Mittwoch mit, dass die Antibiotika-Säfte, die jetzt aus dem EU-Ausland importiert werden dürfen, sicher seien. Es handle sich in der Regel um Medikamente derselben Hersteller mit denselben Wirkstoffen, die aber nicht für Deutschland, sondern für ein anderes Land hergestellt worden seien und dort eine Zulassung hätten.

Ärztemangel und Pflegenotstand – bleiben Patienten auf der Strecke?

Britta Nothnagel und Andreas Rausch sprechen live auf dem Molkenmarkt in Brandenburg an der Havel mit ihren Gästen und Zuschauerinnen und Zuschauern vor Ort über die aktuelle Situation in der Pflege und den Ärztemangel.

Nonnemacher: Ausnahme darf kein Dauerzustand werden

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) sagte, die Ausnahmeregelung dürfe nicht zu einem Dauerzustand werden. "Bei der Arzneimittelversorgung brauchen wir stabile und verlässliche Lieferketten", sagte sie. Die Bundesregierung bereitet das sogenannte Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz derzeit vor, um die Versorgungssicherheit zu stärken. Dieses müsse zügig umgesetzt werden, so Nonnemacher. Die aktuelle Situation zeige zudem deutlich, dass mehr lebenswichtige Medikamente in der EU produziert werden müssten.

Auch die Brandenburger Verbände der Apotheker und der Hausärzte forderten am Mittwoch gegenüber rbb24, wieder mehr Medikamente in Deutschland herzustellen, auch wenn die Produktion im Ausland günstiger sei.

Sendung: Antenne Brandenburg, 02.05.2023, 22:00 Uhr

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