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Audio: rbb24 Inforadio | 10.06.2023 | Nachrichten | Quelle: dpa/Joko

Nach Razzia in Bordell

Land Berlin zahlt "Artemis"-Betreibern 250.000 Euro Entschädigung

Bei einer großangelegte Razzia durchsuchten 2016 Polizisten das Bordell "Artemis". Vorwürfe von Steuerhinterziehung standen in Raum, vor Gericht fielen sie jedoch in sich zusammen. Das Land Berlin zahlt jetzt Entschädigung - und entschuldigt sich.

In der juristischen Auseinandersetzung zwischen dem Großbordell "Artemis" und dem Land Berlin haben sich beide Seiten vor dem Kammergericht auf einen Vergleich geeinigt. Demnach zahlt das Land Berlin den Betreibern des "FKK und Sauna Clubs" eine Entschädigung von insgesamt 250.000 Euro, wie die Justizverwaltung am Freitag mitteilte.

Schadenersatz nach "Artemis"-Razzia

Auch Bordellbetreiber haben "Recht auf guten Ruf"

900 Beamte hatten 2016 das Bordell "Artemis" in Halensee durchsucht, weil angeblich Prostituierte wie Sklavinnen gehalten wurden. Wegen haltloser Vorwürfe muss nun das Land Schmerzensgeld an die Betreiber zahlen. Von Ulf Morling

Vorwürfe erwiesen sich als haltlos

"Das Land Berlin entschuldigt sich für die Untersuchungshaft und die erheblichen Nachteile, die die damals Beschuldigten durch die Durchsuchung, die Untersuchungshaft, die Anklageerhebung und die Äußerungen der Staatsanwaltschaft erlitten haben", heißt es in der Mitteilung.

Dabei waren schwerste Vorwürfe über Steuerhinterziehung und nicht abgeführte Sozialversicherungsbeiträge gegenüber den "Artemis"-Betreibern geäußert worden. Tatsächlich sei durch Beschlüsse des Kammergerichts und des Landgerichts Berlin festgestellt worden, dass kein Tatverdacht bestand.

Hintergrund ist eine großangelegte Razzia im Jahr 2016, als Polizisten das Bordell durchsucht hatten. Danach hatte die Staatsanwaltschaft unter anderem von Verbindungen zur organisierten Kriminalität gesprochen.

Doch die Vorwürfe fielen in sich zusammen. Ende 2018 ließ das Berliner Landgericht die Anklage der Staatsanwaltschaft nicht zu. Die zwei Betreiber des Bordells zogen daraufhin vor Gericht.

Nach eigenen Angaben wollen die Betreiber des "Artemis" einen Teil der Entschädigung - 100.000 Euro - für karitative Zwecke spenden.

Sendung: rbb24 Abendschau, 09.06.2023, 19:30 Uhr

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