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Audio: Radio Fritz | 29.06.2023 | Elisabeth Mattner | Quelle: dpa/C. Charisius

"Fusion"-Festival

Berliner als mutmaßlicher Dealer mit "Blue-Punisher"-Pillen festgenommen

Nach dem mutmaßlichen Konsum von speziellen Ecstasy-Pillen sind am Wochenende zwei Mädchen gestorben - seitdem warnt die Polizei vor "Blue Punisher". Jetzt sind diese Pillen auch auf dem "Fusion"-Festival aufgetaucht.

Die Polizei hat auf dem Gelände des Fusion-Festivals in Lärz (Mecklenburg-Vorpommern) nach eigenen Angaben einen mutmaßlichen Drogen-Dealer festgenommen. Dabei stellten die Beamten bei dem Berliner unter anderem auch 60 sogenannte "Blue Punisher"-Pillen sicher.

Diese Pille steht in Verdacht, den Tod einer 13-Jährigen in Altentreptow (Mecklenburg-Vorpommern) [tagesschau.de] am vergangenen Wochenende verursacht zu haben. Auch der Tod einer 15-Jährigen in Rathenow am vergangenen Wochenende wird untersucht - hier soll eine Obduktion ermitteln, ob Drogen verantwortlich sind.

Gegen den mutmaßlichen Dealer wurde inzwischen vom Amtsgericht Waren ein Haftbefehl erlassen. Es geht um den Verdacht des unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln.

Festival in Lärz beginnt Mittwoch

Fusion-Veranstalter warnen vor Ticket-Betrug und überfüllten Zügen des RE5

Etwa 70.000 Menschen feiern ab Mittwoch wieder auf der Fusion, der selbstbetitelten "Vollversammlung zur Alltagsverdrängung". Die Festival-Veranstalter warnen vor gefälschten Tickets und überfüllten Regio-Zügen im Norden von Berlin.

Polizei sucht Hinweisgeber

Laut Polizei-Mitteilung war der Verdächtige am Mittwochnachmittag einem Zeugen auf dem Festival beim Versuch, mit Drogen zu handeln, aufgefallen. Er habe daraufhin einen Hinweis an die Festival-Crew gegeben, die wiederum die Security informiert habe. Nachdem die Security bei dem Verdächtigen Betäubungsmittel und Bargeld in großen Mengen gefunden hatte, wurde die Polizei hinzugezogen.

Die Beamten fanden bei dem 29-Jährigen neben den "Blue-Punisher"-Pillen auch mehr als 180 LSD-Trips, weitere Betäubungsmittel in nicht geringer Menge sowie Tütchen mit einer kristallinen Substanz, die noch analysiert werden müsse. Zudem hatte der Tatverdächtige in szenetypischer Stückelung mehr als 10.000 Euro Bargeld dabei.

Video | Berliner Teststellen ausgelastet

Großer Andrang beim Drug-Checking

Polizei erneuert Warnung vor "Blue Punisher"

Die Polizei in Neubrandenburg warnt im Zuge der Festnahme erneut "jeglicher Einnahme von Betäubungsmitteln, insbesondere aber vor der gefährlichen Pille 'Blue Punisher'. Diese Pillen haben eine sehr hohe Dosis MDMA." Die regelmäßige Einnahme großer Mengen MDMA wirke demnach neurotoxisch und erhöhe die Wahrscheinlichkeit irreparabler Hirnschäden.

Je nach Körperzustand und Droge könne aber auch schon die Einnahme einer Pille oder auch nur einer halben Pille lebensbedrohlich sein. Nach ersten umfangreichen Ermittlungen gehe die Polizei davon aus, dass die Pille im Großraum Neubrandenburg verbreitet werde.

Auch die vom Berliner Senat geförderte Webseite des Drugcheckings in Berlin vom Verbund für integrative soziale und therapeutische Arbeit listet die "Blue Punisher"-Pillen in ihren Warnhinweisen als sehr hoch dosierte Pille auf. [drugchecking.berlin]

Sendung: Radio Fritz, 29.06.2023, 13.30 Uhr

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