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Video: rbb|24 | 22.06.2023 | Laura Kingston | Quelle: rbb/A.Bordel

Berlin-Friedrichshain

Auf dem "Party-Rewe"-Gelände sollen Büroblocks entstehen

Rewe raus, Büros rein - der Eigentümer des Geländes an der Revaler Straße hat neue Pläne für das Flachgebäude als bloß einen Einzelhandelstandort. Und die gehen höher hinaus. Von Anna Bordel

So ein Abschied eines Kiez-Supermarktes ist dann doch schneller verkraftet, als vielleicht gedacht. Direkt nach der Schließung der Rewe-Filiale an der Revaler Straße 2 hielten Anwohnende noch melancholische Trauerreden vor der rbb|24-Kamera und eine leere Sektflasche mit Rosen stand vor der geschlossen Ladentür. Eine Woche später liegen die Rosen vertrocknet in der Ecke, das Rewe-Schild ist schon abgepult und niemand trauert mehr augenscheinlich. Für Ersatz ist schließlich schon gesorgt: Etwa 600 Meter weiter hat schon eine neue Rewe-Filiale eröffnet. Aber was wird nun aus dem alten Laden?

Video | Berlin-Friedrichshain

"Party-Rewe" an der Warschauer Straße schließt

Neubauten für Büros, Wohnungen und Einzelhandel

Wieso der bei Tourist:innen, Feiernden und Nachbar:innen gleichermaßen beliebte Supermarkt geschlossen hat, darauf gibt es vom Unternehmen selbst keine Antwort. "Es ist richtig, dass der Rewe-Markt nahe der Warschauer Brücke vergangene Woche Montag letztmalig geöffnet war. Die Ladenfläche wird nun geräumt und an den Vermieter übergeben", sagt Rewe-Sprecherin Stephanie Behrens dazu.

Dennoch scheint mehr als eine neue Filiale hinter der Schließung zu stecken: Nicht nur der Rewe, sondern auch die Dm-Filiale, ein Asia-Imbiss und ein Kiosk hatten am 19. Juni ihren letzten Tag in dem Gebäudekomplex und verweisen nun mit Zetteln an den verlassenen Fassaden auf ihre neuen Adressen.

Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg bestätigt auf rbb-Nachfrage, dass der Eigentümer des Geländes Neubauten "für Büros, Einzelhandel sowie Wohnungen an den ruhigeren Bereichen zur Gubener und zur Revaler Straße hin" errichten wolle. Der Bauvorbescheid sei bereits positiv beantwortet worden, so Janis Mevissen, Sprecher des Büros der Bezirksbürgermeisterin.

Drei sechsgeschossige Blockbauten

Rewe selbst war eigenen Angaben zufolge nur Mieterin, wer der Vermieter ist, darüber dürfe Pressesprecherin Behrens nicht sprechen, sagt sie. Was der unbekannte Eigentümer geplant hat, ist bereits mehrfach Anliegen in Bezirksvollversammlungen gewesen - zuletzt Ende Mai 2023. In einer Antwort auf eine mündliche Anfrage hieß es da, dass in dem Neubau 72 Prozent der Fläche für Büros, 21 Prozent für Wohnungen und sieben Prozent für den Einzelhandel geplant sind.

Demnach sollen auf dem Gelände drei sechsgeschossige Blockbauten entstehen. Wann der Baubeginn geplant ist, sei noch nicht bekannt, der Antrag auf Baugenehmigung wird offenbar derzeit vorbereitet, hieß es in den Antworten.

Der neue Rewe zwischen Warschauer Straße und Ostkreuz ist übrigens bereits gut besucht an diesem warmen Montagmittag Ende Juni. Er ist aus dem "Hochleistungsbaustoff Infraleichtbeton" gebaut, heißt es auf der Unternehmenswebsite. Er sieht aus wie ein nicht fertig gewordener Grundschulbau aus den 80er Jahren. Wer den Supermarkt betritt, den empfängt allerdings eine angenehme Kühle - Hochleistungsbeton oder Klimaanlage sei Dank.

Beitrag von Anna Bordel

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