Polizeieinsatz am Mittwochabend
Das Columbiabad in Berlin-Neukölln ist am Mittwochabend geräumt worden. Mehrere Dutzend Polizisten seien gegen 19 Uhr in dem Schwimmbad erschienen, berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Zugleich waren Durchsagen zu hören: "Bitte packen Sie Ihre Sachen und begeben sich zum Ausgang. Aus Sicherheitsgründen wird das Bad geräumt."
Grund für die Schließung war ein Vorfall, an dem etwa 40 Jugendliche beteiligt gewesen sein sollen, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die Jugendlichen sollen laut Meldung der Bäder-Betriebe an die Polizei die Rutsche im Columbiabad besetzt und gepöbelt haben. Als Polizisten im Bad eintrafen, hatte sich die Lage schon wieder beruhigt. Das Bad wurde trotzdem geschlossen.
"Wir haben Präsenz gezeigt und das Bad bei der Schließung unterstützt", sagte eine
Polizeisprecherin am Donnerstag. Polizisten und Wachleute gingen von Becken zu Becken und über die Wiesen und forderten die Menschen zum Verlassen des Geländes auf. Auf Nachfrage verwiesen sie auf die Leitung des Schwimmbades, die das Hausrecht habe und die Schließung angeordnet habe. Weitere Maßnahmen seien zu dem Zeitpunkt nicht mehr nötig gewesen. Gegen 19:30 Uhr war das Bad leer und schloss. Eigentlich hätte es um 20:30 Uhr schließen sollen.
Erst am Montag war es im Sommerbad Pankow zu einem Polizeieinsatz gekommen. Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen eskalierte dort ein Streit. Es kam zu einer Schlägerei, an der laut Polizei rund 30 Menschen beteiligt gewesen sein sollen.
Die Vorfälle haben erste Konsequenzen für den Betrieb der Anlagen. Die Berliner Bäder-Betriebe teilten am Donnerstag mit, dass in den Sommerbädern Neukölln und Pankow "ab sofort die Großrutschen und die Sprungtürme geschlossen" werden. Das geschehe, um "die Sicherheit aller Badegäste und unserer Kolleginnen und Kollegen zu gewährleisten".
Die Polizeigewerkschaft GdP fordert wegen der Vorfälle strengere Einlasskontrollen bei Schwimmbädern. Das sei wegen der wiederholten Gewalteskalationen in der Vergangenheit nötig. So sollen nach Vorstellung der Gewerkschaft künftig private Sicherheitsdienste am Eingang der Bäder für Ordnung sorgen. Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft, Jochen Kopelke, hält eine zusätzliche Videoüberwachung des Eingangsbereichs für angebracht. Auch Hausverbote sollten schneller ausgesprochen werden können.
Der Bundesverband Deutscher Schwimmmeister fordert zudem eine stärkere Präsenz der Polizei - sie selbst würden immer seltener als Respektspersonen wahrgenommen, sagte Verbandspräsident Peter Harzheim.
Sendung: rbb24 Inforadio, 21.06.2023, 21 Uhr
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