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Audio: rbb24 Abendschau | 24.06.2023 | Ulli Zelle | Quelle: dpa/Heinz-Jürgen Göttert

Bürgerfest "Ich bin ein Berliner" und 75 Jahre Luftbrücke

Wegner zieht Bogen von Kennedy-Rede bis zur Unterstützung der Ukraine

"Ich bin ein Berliner": Mit diesen Worten wendet sich John F. Kennedy am 24. Juni 1963 in Schöneberg an die Bevölkerung. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner erinnert 60 Jahre später daran und zieht Parallelen.

60 Jahre nach der berühmten Rede des damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy ist in Berlin das weltberühmte Zitat "Ich bin ein Berliner" erneut bejubelt worden. "Dieser Satz zeigte die ganze Entschlossenheit der Amerikaner, die Freiheit Berlins zu verteidigen", sagte Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) am Samstag bei einem Bürgerfest vor dem Rathaus Schöneberg. Vor 60 Jahren hielt Kennedy genau hier seine Rede - am 26. Juni 1963 kamen Zehntausende, am Samstag waren es Hunderte.

Kennedy kam genau 15 Jahre nach Beginn der Luftbrücke nach West-Berlin. Mit dieser war der Westteil der Stadt ab Ende Juni 1948 zehn Monate lang vor allem von amerikanischen Piloten unter anderem mit Lebensmitteln und Kohle versorgt worden. Zwei Jahre vor seinem Besuch hatte die DDR die Mauer quer durch Berlin gebaut, der Westen der Stadt war eine Insel innerhalb der DDR.

"Ein Leben in Freiheit ist nicht leicht, und die Demokratie ist nicht vollkommen. Aber wir hatten es nie nötig, eine Mauer aufzubauen, um unsere Leute bei uns zu halten und sie daran zu hindern, woanders hinzugehen", rief Kennedy den West-Berlinern zu. Seine Rede schloss er mit dem Satz: "Alle freien Menschen, wo immer sie leben mögen, sind Bürger dieser Stadt Berlin, und deshalb bin ich als freier Mann stolz darauf, sagen zu können: Ich bin ein Berliner."

Wegner zitiert eigenen Vater

Bei Burgern, Pommes, Hotdogs und Bier wurde nun diesem für Berlin prägenden Moment gedacht. Wegner berichtete in seiner Rede von seinem Vater, der den Auftritt Kennedys damals vor Ort miterlebt habe. Wie viele Menschen habe er Angst gehabt, was aus West-Berlin werde. "Mein Vater verließ diesen Platz voller Hoffnung", sagte Wegner.

Er erinnerte zudem an eine weitere Passage aus Kennedys Rede: "Die Freiheit ist unteilbar, und wenn auch nur einer versklavt ist, dann sind nicht alle frei." Dieser Gedanke müsse aktuell der Maßstab für die Unterstützung des Westens für die Ukraine sein. "Wir stehen an der Seite Kiews", betonte der CDU-Politiker.

Neben US-Botschafterin Amy Gutman war mit Timothy Shriver auch ein Neffe Kennedys zu Gast. Der 63-Jährige engagiert sich für Menschen mit Behinderung und war anlässlich der Special Olympics in der Hauptstadt.

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In diesem Sommer soll ein historisches Empfangsgebäude auf dem Gelände des Flughafens BER für immer verschwinden. Eine Initiative zur Rettung des Generalshotels will das verhindern. Von Thomas Bittner

Luftbrücke steht in zahlreichen Ausstellungen im Fokus

Neben dem Kennedy-Besuch wird dieser Tage in Berlin auch an die Luftbrücke vor 75 Jahren gedacht, die am 24. Juni 1948 begann. Dazu gibt es mehrere Sonderausstellungen. So öffnet am kommenden Mittwoch die Ausstellung "Blockierte Sieger – geteiltes Berlin: 75 Jahre Luftbrücke" [mhm-gatow.de] vor dem Flughafen Tempelhof. Die Open-Air-Ausstellung kann auf dem ehemaligen Ehrenhof vor der Abflughalle bis zum 12. Mai 2024 besichtigt werden.

Vom 30. Juni bis 2. Juli 2023 zeigt die Forschungsgemeinschaft Berlin im Rathaus Schöneberg eine Foto- und Briefmarkenausstellung. Viele originale Dokumente und teils exklusive Fotos aus der Zeit um 1948 können dort entdeckt werden.

Eine weitere Sonderausstellung bietet das Tempelhof Museum an. Vom 15. September 2023 bis zum 2. Juni 2024 kann dort der "Alltag während der Luftbrücke 1948/49" bestaunt werden.

Hintergrund der Luftbrücke

Vor 75 Jahren, am 24. Juni 1948, begann die Berlin-Blockade: Als Folge der Währungsreform in den Gebieten der Westalliierten kappte die sowjetische Seite Land-, Schienen- und Wasserverbindungen nach West-Berlin. Bis zum 12. Mai 1949 dauerte die Berlin-Blockade. In dieser Zeit, fast 12 Monate, konnte lediglich über drei Luftkorridore der Westteil der Stadt mit Lebensmitteln und Hilfsgütern beliefert werden. Die sogenannten Rosinenbomber versorgten so rund zwei Millionen Menschen. Die Berlinkrise wurde zur Machtprobe zwischen den Weltmächten.

Für Architekturinteressierte empfiehlt sich die Fotoausstellung "Alliierte in Berlin – das Architekturerbe" (berlin.de) im Rathaus Schöneberg. Noch bis zum 29. Juli 2023 gewährt die Ausstellung einen Blick auf die architektonischen Hinterlassenschaften.

Alle Ausstellungen sind kostenfrei zugänglich.

Sendung: rbb24 Abendschau, 24.06.2023, 19:30 Uhr

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