Gewalt in Freibädern
Erneut ist es im Sommerbad Pankow zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen. In dem Freibad war es in der letzten Woche bereits zur einer Schlägerei gekommen. Laut Senat lassen sich solche Vorfälle "nicht gänzlich" verhindern.
Im Sommerbad Pankow ist es am Sonntagnachmittag zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen drei Wachleuten und zwei Badegästen mit einigen Verletzungen gekommen
Laut Polizei sollen drei Sicherheitsmitarbeiter gegen 16:45 Uhr von Badegästen angesprochen und auf ein Duo aufmerksam gemacht worden sein.
Um den Vorwurf einer sexuellen Belästigung zu klären, habe die Security dann die beiden 23-Jährigen aus einer Gruppe separiert und zu einem Raum geführt. Vor diesem sei es dann zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen den fünf Männern gekommen. Infolgedessen klagte einer der beiden 23-Jährigen über Schmerzen in einer Schulter und der andere über Schmerzen im Bereich der Brust und einer Hand. Ebenso eine Verletzung an einer Hand erlitt ein 39 Jahre alter Mitarbeiter. Alle Anwesenden lehnten aber eine ärztliche Behandlung ab.
Alarmierte Einsatzkräfte gingen dem im Raum stehenden Vorwurf der sexuellen Belästigung nach und konnten diesen letztlich ausräumen. Die jungen Männer seien verwechselt worden, sagte eine Polizeisprecherin. Zum Vorwurf einer sexuellen Belästigung sei kein Tatverdächtiger mehr gefunden worden und es habe dazu auch keine Anzeige gegeben, hieß es.
Es wird aber weiter wegen des Verdachts einer gegenseitigen gefährlichen Körperverletzung und einer Freiheitsberaubung ermittelt.
Vorfälle mit pöbelnden und randalierenden jungen Männern in manchen Berliner Freibädern lassen sich aus Sicht des Senats "bedauerlicherweise nicht gänzlich verhindern". Das sagte Innen-Staatssekretär Christian Hochgrebe (SPD) am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses.
Man sehe jeden einzelnen Vorfall sehr kritisch: Die Zahl sei aber in den vergangenen Jahren "rückläufig" gewesen. Konkrete Zahlen nannte Hochgrebe nicht. In den vergangenen drei Jahren waren die Freibäder wegen der Corona-Pandemie insgesamt leerer als sonst.
Pro Bad werden zwei bis sechs Wachleute privater Firmen eingesetzt, sagte Hochgrebe weiter. Dieses Team werde an heißen Tagen und Wochenenden in vielen Bädern noch mal deutlich verstärkt. Es gehe um einen flexiblen und passgenauen Einsatz für die ganz verschiedenen Freibäder. Zudem arbeiteten die Bäder-Betriebe intensiv mit der Polizei zusammen.
Hochgrebe betonte aber auch, die Atmosphäre in den Bädern sei grundsätzlich "friedlich und familiär", die meisten Badegäste kämen nie mit Störungen in Berührung.
In der vergangenen Woche war es im Sommerbad Pankow und im Columbiabad in Neukölln zu Vorfällen gekommen. Das Freibad in Neukölln war nach Randalen an der Großrutsche geräumt worden. In Pankow war ein Streit zwischen Bademeistern und Jugendlichen eskaliert. In beiden Bädern waren daraufhin die Rutschen und Sprungtürme geschlossen worden.
Sendung: rbb24 Inforadio, 26.06.2023, 11:40 Uhr
Artikel im mobilen Angebot lesen