Auszeichnung
Für seine Arbeit zum Schutz von Waschbären ist dem Verein "Hauptsache Waschbär" der Berliner Tierschutzpreis verliehen worden. Die Senatorin für Justiz und Verbraucherschutz Felor Badenberg (parteilos) und die Landestierschutzbeauftragte Kathrin Herrmann zeichneten den Verein bei der Verleihung am Samstagnachmittag auf dem Alexanderplatz mit einem Preisgeld von 5.000 Euro aus.
Auf der Suche nach einer tierschutzkonformen Maßnahme zur Populationskontrolle bereite der Verein ein wissenschaftliches Pilotprojekt zur Unfruchtbarmachung von Waschbären vor, hieß es in einer Mitteilung.
In Berlin sind Waschbären mittlerweile weit verbreitet. Sie leben unter Containern, in Schrebergärten, leerstehenden Gebäuden, Dachböden, aber auch in der Dämmung von Hauswänden und Dächern. Ende Mai musste die Berliner Polizei einen jungen Waschbären sogar aus einem BVG-Bus holen.
Kritiker sehen in dem Kleinbären eingewanderte Schädlinge, die Vogelnester ausräumen, bedrohte Frösche fressen, sich in Dächern breit machen und Mülltonnen plündern.
Der Tierschutzpreis-Gewinner setzt sich eigenen Angaben zufolge gegen das schlechte Ansehen von Waschbären ein. Demnach ist die Not der Tiere groß. Sie stünden seit 2016 auf der EU-Liste der invasiven Tierarten und würden "extrem bejagt", wie es auf der Website heißt. Deswegen setze der Verein sich für einen langfristigen Schutz der Tiere ein.
Bei der Preisverleihung wurden zwei weitere Vereine für ihre Arbeit ausgezeichnet. Der Verein "Lasst die Tiere leben", der zwei Höfe zur Begegnung von Menschen und Tieren betreibt, wurde mit dem Jugendpreis des Berliner Tierschutzes ausgezeichnet. Der Verein "Gnadenhof und Wildtierrettung Notkleintiere" erhielt den Ehrenpreis des Berliner Tierschutzes.
Sendung: Fritz, 17.06.2023, 19:30 Uhr
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