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Audio: Antenne Brandenburg | 15.06.2023 | Matthias Gindorf | Quelle: dpa/Cevin Dettlaff

700 Jahre alt

Münzfund in Brandenburg legt Bauvorhaben in der Altstadt lahm

Bei archäologischen Grabungen in Brandenburg an der Havel sind Forscherinnen und Forscher auf bis zu 700 Jahre alte Silbermünzen gestoßen. Die Fachleute gruben sie am Neustädtischen Markt in der Altstadt aus, dessen Grund wegen eines Bauvorhabens auf archäologische Schätze untersucht werden musste. Am Mittwoch wurden die dreieinhalb Münzen der Öffentlichkeit präsentiert.

Derlei Funde böten wichtige Einblicke in die Geschichte der Region, des Landes Brandenburg und teilweise auch Europas, sagte Christof Krauskopf, Pressesprecher des Brandenburgischen Landesamts für Denkmalpflege. Ein "Highlight" des Fundes ist ihm zufolge ein halbierter Brandenburgischer Denar mit einer Abbildung vom Jobst von Mähren, der 1410 zum deutschen König gewählt worden war, kurz darauf jedoch starb. "Sie lässt in dieser Grabung in Brandenburg die Reichsgeschichte "aufblitzen"", so Krauskopf.

Bau von Wohnungen und Pflegehotel verzögert

Nötig wurde die Grabung in der Altstadt, weil die Jedermann Gruppe dort unter anderem Wohnungen und ein Pflegehotel bauen will. Er freue sich über die spannenden Funde, sagte der Vorstandsvorsitzende Sven Rohde. "Aber natürlich ist das für unser Bauvorhaben mit höheren Kosten und einer Verzögerung verbunden", sagte er.

Bereits zuvor hatten Archäologen und Archäologinnen an der Stelle Entdeckungen gemacht, die teils noch aus der Jungzeit stammten - also über 5.000 Jahre alt sind.

Wahrscheinlich werden die Grabungen noch mindestens bis August weitergehen, wie Krauskopf schätzt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 15.06.2023, 17:00 Uhr

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