Gutachten klärt Ursachen
Die Decke in der Grüneberger Kirche im Oberen Havelland ist offenbar wegen Wettereinflüssen eingestürzt. Die Wechsel von Starkregen und langanhaltender Hitze und Trockenheit sowie der damit einhergehende Wandel von hoher zu niedriger Luftfeuchtigkeit habe zu dem Einsturz geführt, wie Andreas Nisse, Ingenieur und Baustatik-Gutachter am Mittwoch mitteilte.
In der Dorfkirche von Grüneberg (Oberhavel) waren am Sonntag Teile der Decke eingestürzt. Der vordere Bereich des Kirchenschiffes mit dem Altarraum war unter Trümmern begraben. Verletzt wurde niemand.
"Bei hoher Luftfeuchte quillt das Holz auf. Die Trockenheit sorgt dafür, dass sich das Holz wieder zusammenzieht", erklärte Nisse. "Für die Nägel, mit denen die Konstruktion der Unterdecke an den Dachbindern befestigt ist, kann das, wie hier in Grüneberg zum Problem werden." Durch den Regen der vergangenen Tage habe sich das Holz wieder fest um die Nägel gespannt.
Da das Problem bestehen bleibe, müsse zunächst die gesamte Decke gesichert und die losen Teile entfernt werden, bevor es dann an die weitere Schadenbeseitigung gehen könne, so Nisse.
Die Tragfähigkeit des restlichen Daches ist laut des Gutachters nicht gefährdet. "Das Dach funktioniert. Die Aussteifungen sind stabil. Der Ringbalken zeigt keinerlei Auffälligkeiten." Beschädigt sei lediglich die Dachverkleidung.
Ein Maßnahmen- und Kostenplan zu den Aufbauarbeiten wird nun von der Kirchengemeinde zusammen mit dem Sanierungsbüro erarbeitet. Danach wird auch bekannt sein, wie hoch die Schadenssumme tatsächlich ist.
Sendung: Antenne Brandenburg, 21.06.2023, 09:30 Uhr
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