Mutmaßliche Überdosis
Nach dem Tod eines 15-jährigen Mädchens im brandenburgischen Rathenow ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen einen Jugendlichen. Es gebe den Anfangsverdacht, dass der minderjährige Beschuldigte dem Mädchen Betäubungsmittel verschafft und so leichtfertig ihren Tod verursacht habe, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Potsdam am Mittwoch.
Es werde geprüft, ob die infrage stehenden Betäubungsmittel zumindest "mitursächlich" für den Tod des Mädchens waren. Um welche Art von Drogen es sich handele, sagte die Sprecherin nicht.
Die 15-Jährige war am Wochenende im Krankenhaus gestorben. Die Ermittlungsbehörden vermuten eine Überdosis chemischer Drogen als Grund. Die genauen Obduktionsergebnisse und das Ergebnis einer toxikologischen Untersuchung stünden allerdings noch aus, führte die Sprecherin aus.
Der jugendliche Verdächtige ist aktuell auf freiem Fuß, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Es gebe noch keinen ausreichend dringenden Tatverdacht, um eine U-Haft zu rechtfertigen, führte die Sprecherin aus. Der Verdächtige sei schon mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten. Ob er regelmäßig mit Drogen deale, wurde nicht mitgeteilt.
Am Montag war eine 13-jährige Schülerin im Osten Mecklenburg-Vorpommerns mutmaßlich nach dem Konsum der Ecstasy-Variante "Blue Punisher" gestorben [tagesschau.de]. Zwei weitere Schülerinnen liegen nach dem Konsum vermutlich der gleichen Droge noch in Krankenhäusern. Seit Dienstag sitzt ein 37-Jähriger in Untersuchungshaft, der in der Region Betäubungsmittel an Minderjährige abgegeben haben soll.
Einen Zusammenhang zu diesem Fall haben die Ermittlungsbehörden beim Fall der Toten aus Rathenow im Blick. Die beiden Orte liegen etwa 140 Kilometer auseinander.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 28.06.23, 19:30 Uhr
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