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Quelle: dpa/Zoonar/Falke

Flugspektakel am Abendhimmel

Junikäfer "torkeln" wieder durch die Luft

Pünktlich zur Abenddämmerung schießen sie wie auf Kommando aus dem Boden und erschrecken mit aufdringlichem Gebrumme und chaotischen Kamikaze-Flügen direkt ins Gesicht. Es ist Paarungszeit für Juni-Käfer.

Die Junikäfer sind zurück. Pünktlich zur Abenddämmerung graben sie sich aus dem Boden aus, fliegen scheinbar torkelnd durch die Luft und sind auf der Suche nach anderen Käfern zur Paarung. Dabei verwechseln sie auch schon mal Menschen mit Bäumen und Büschen, verfangen sich in Haaren oder fliegen zielsicher in Gesichter. "In Berlin kommt der Junikäfer häufig vor. Man kann schon von einem Charaktertier sprechen", erklärt Jens Esser, Entomologe vom Naturschutzbund Berlin (Nabu).

Bäume und Büsche sind laut Esser beliebte Orte zur Paarung. Und wenn diese nicht oder kaum vorhanden seien, könne es passieren, dass die ungefährlichen Käfer Menschen für Bäume halten und diese anfliegen würden. Besucher des Tempelhofer Felds in Berlin etwa können das Spektakel regelmäßig beobachten.

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Die Beschreibungen ihres Fluges als "schwerfällig" und "torkelnd" seien menschliche Zuschreibungen, so der Entomologe. Für die Tiere hätten die Flugformen wahrscheinlich einen Sinn. "Die Gründe liegen wahrscheinlich in der Orientierung", so Esser.

Der am häufigsten in Berlin vorkommende Junikäfer sei die Art mit dem lateinischen Namen Amphimallon solstitiale, so Esser. Er werde auch Gerippter Brachkäfer genannt. Die zweite Art in Berlin und Brandenburg heiße Amphimallon ruficorne, sei aber nur noch in einzelnen Bereichen wie etwa den Steppenrasengebieten in Oder-Nähe anzutreffen.

Nach ihren aktiven Nächten buddeln die Käfer sich laut Esser dann morgens wieder in den schützenden Boden ein, wo die Weibchen auch Eier ablegen.

Junikäfer leben im Dreijahres-Rhythmus. Sie verbringen zwei Jahre unter der Erde und krabbeln dann alle drei Jahre für ein paar Wochen, zur Paarungszeit, über die Erde.

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