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Video: rbb|24 Brandenburg aktuell | 30.06.2023 | Ludger Smolka | Quelle: dpa/C. Dettlaff

Todesfall in Rathenow

Obduktion bestätigt Drogentod von 15-Jähriger

Nach dem Tod einer 15-Jährigen aus Rathenow hat die Staatsanwaltschaft das vorläufige Obduktionsergebnis bekannt gegeben. Derweil warnt das Brandenburger Gesundheitsministerium vor der Einnahme von "Blue Punisher"-Pillen.

Die Staatsanwaltschaft Potsdam hat bestätigt, dass ein 15-jähriges Mädchen aus Rathenow (Havelland) laut vorläufigem Obduktionsergebnis an einer Überdosis Drogen gestorben ist.

Eine Sprecherin sagte dem rbb am Freitag, es müssten noch die genauen Substanzen ermittelt werden. Dazu sei eine toxikologische Untersuchung angesetzt, deren Ergebnis in einigen Wochen erwartet werde. Das Mädchen war am vergangenen Samstag im Krankenhaus gestorben.

Der Konsum von Drogen als Todesursache war bereits vermutet worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen Jugendlichen, der die Drogen beschafft und somit den Tod des Mädchens leichtfertig verursacht haben soll.

Interview | Suchtberater nach Drogentod von 15-Jähriger

"Die Todesfälle in Neubrandenburg und Rathenow sind tragisch, aber Ausnahmen"

Nach dem Drogentod einer 15-Jährigen in Rathenow diskutieren Politik und Experten über die Konsequenzen. Der Brandenburger Suchtberater Michael Leydecker plädiert für mehr Prävention. Eine davon könnte das in Berlin gestartete Drug-Checking sein.

Stübgen spricht von "sehr bedrückendem" Fall

In Rathenow sei in den vergangenen Jahren ein Anstieg der Drogendelikte verzeichnet worden, räumte eine Sprecherin der Polizei am Mittwoch ein. Im Jahr 2020 wurden demnach insgesamt 142 Fälle in der polizeilichen Kriminalstatistik erfasst. 2021 waren es 149 Fälle, 2022 insgesamt 167.

"Der hier verzeichnete Anstieg bedeutet dabei nicht unmittelbar einen Anstieg der Drogenkriminalität, sondern kann vielmehr auf eine erhöhte Kontrolltätigkeit zurückzuführen sein", schränkte die Sprecherin aber ein.

Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) hatte die Nachricht vom Tod des Mädchens am Mittwoch als "sehr bedrückend" bezeichnet. Dieser Fall zeige "auf dramatische Weise", warum der Kampf gegen die Rauschgiftkriminalität so wichtig sei.

Suchthilfe

Gesundheitsministerium warnt vor Pillen

Das Brandenburger Gesundheitsministerium warnt derweil in einer Mitteilung von Freitag "eindringlich vor der hochgefährlichen Ecstasy-Pille 'Blue Punisher'". In Mecklenburg-Vorpommern war ein 13 Jahre altes Mädchen am Montag offenbar an den Folgen des Konsums der Substanz gestorben.

Bei der "Blue Punisher"-Pille handelt es sich um eine leuchtend blaue Tablette mit einer extrem hohen Dosis des Wirkstoffs MDMA. "Bereits die Einnahme von geringen Mengen kann lebensbedrohlich sein", warnt das Ministerium. Ecstasy-Pillen gelten auch als Partydrogen. Sie sollen die Stimmung sowie die Wahrnehmung steigern und Hemmungen abbauen, können aber auch zu Panikattacken, Halluzinationen und Aggressionen führen.

Sendung: Radioeins, 30.06.2023, 11:45 Uhr

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