Sommerbad Pankow
Im Berliner Sommerbad Pankow ist es zu einer Schlägerei gekommen. Die Polizei musste eingreifen. Auslöser war ein Streit zwischen zwei Schwimmmeistern und zwei Jugendlichen. Die Bäder-Betriebe erteilten in den letzten Jahren mehr als 1.000 Hausverbote.
Im Sommerbad Pankow ist es am Montagabend zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen dem Personal des Badebetriebes und einer Gruppe von Jugendlichen gekommen. Nach bisherigen Erkenntnissen und Zeugenaussagen soll es nach Angaben der Polizei gegen 19.15 Uhr zuerst zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen zwei Schwimmmeistern und einem 14 sowie einem 16 Jahre alten Jugendlichen gekommen sein.
Als vier Sicherheitsmitarbeiter dazugekommen seien, soll auch eine Gruppe von rund 30 vermutlich jugendlichen Schwimmgästen hinzugeeilt sein. Dann soll sich aus der Streiterei eine körperliche Auseinandersetzung entwickelt haben.
Bereits vor dem Eintreffen der alarmierten Einsatzkräfte sei der Großteil der Gruppe jedoch aus dem Bad geflüchtet, hieß es. Die Polizei stellte die Identität der beiden Jugendlichen fest, die zuerst mit den Schwimmmeistern in Streit geraten waren.
Der 16-Jährige erlitt Verletzungen an einem Arm sowie im Gesicht und wurde von den hinzugerufenen Rettungskräften in ein Krankenhaus gebracht, in dem er ambulant behandelt wurde. Sein 14-jähriger Begleiter wurde nach Absprache mit den Erziehungsberechtigten vor Ort entlassen. Ein 39-jähriger Sicherheitsmitarbeiter klagte über Schmerzen im Oberkörper, lehnte aber eine ärztliche Behandlung ab.
Es wird wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs, der gefährlichen Körperverletzung und Beleidigung ermittelt.
Erst Anfang des Monats, am 4. Juni, sind bei einer Schlägerei im Sommerbad Pankow ein Jugendlicher und ein Wachmann verletzt worden.
Auch im vergangenen Sommer war es mehrfach in verschiedenen Berliner Freibädern zu Streitereien und Tumulten zwischen Gruppen junger Männer und dem Wachpersonal gekommen. Die Polizei musste eingreifen. Das betraf etwa das Neuköllner Columbiabad, das Olympiabad in Charlottenburg und das Bad am Insulaner in Steglitz.
Rund 170 Wachleute von privaten Sicherheitsfirmen sind an heißen Wochenenden in den Berliner Freibädern im Einsatz. 1,5 Millionen Euro geben die Bäder dafür pro Jahr aus. Zudem sind in einigen Bädern Konfliktlotsen des Projekts "Bleib cool am Pool" unterwegs.
Wegen diverser Vorkommnisse haben die Berliner Bäder-Betriebe in den vergangenen fünf Jahren insgesamt fast 1.300 Hausverbote ausgesprochen, wie aus einer Antwort des Senats für Inneres und Sport auf eine parlamentarische Anfrage hervorgeht.
Sendung: rbb 88.8, 20.06.2023, 12:30 Uhr
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