Sitzung des Rundfunkrats
Eine Entscheidung ist vor der Wahl der neuen rbb-Intendanz bereits gefallen: Die amtierende Intendantin Katrin Vernau wird den Posten nicht weiter behalten. Eine nachträgliche Bewerbung lehnte der Rundfunkrat am Donnerstag ab.
Die amtierende rbb-Intendantin Katrin Vernau wird das Amt beim Rundfunk Berlin-Brandenburg nicht weiter behalten. Der Rundfunkrat lehnte am Donnerstag einen Antrag ab, sie dafür nachträglich zuzulassen. Vernau hatte sich nicht fristgerecht beworben, nur die Bereitschaft zur Fortsetzung des Amts erklärt. Das schien der Mehrheit des Rundfunkrats als nicht ausreichend.
Am Abend stellten sich die Kandidierenden für den künftigen Intendantenposten des rbb vor. Die sechsköpfige Findungskommission hatte sich zunächst auf drei Kandidatinnen festgelegt: Die frühere Regierungssprecherin und Journalistin Ulrike Demmer, die Chefredakteurin Digitales von ARD aktuell, Juliane Leopold, und Heide Baumann, ehemalige Managerin bei Microsoft und Vodafone.
Nach zwischenzeitlichen Differenzen in der Findungskommission ist auch Jan Weyrauch wieder im Rennen, der sich ebenfalls beworben hatte. Der 55-Jährige ist derzeit Programmdirektor bei Radio Bremen und hatte in den 1990er-Jahren das Jugendradio Fritz des rbb mit aufgebaut.
Die neue Intendantin oder der neue Intendant soll am 16. Juni vom Rundfunkrat gewählt werden. Zuvor darf erstmals in der rbb-Geschichte die Belegschaft am Montag, 12. Juni den Bewerbenden Fragen stellen.
Vernau hat einen Einjahresvertrag, der im Herbst 2023 ausläuft. Sie ist die Nachfolgerin von Patricia Schlesinger, die nach Vorwürfen der Vetternwirtschaft und Verschwendung im Sommer 2022 entlassen wurde.
Sendung: rbb24 Inforadio, 08.06.2023, 19:30 Uhr
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