Situation entspannter
Beim Waldbrand in Jüterbog setzt die Feuerwehr weiterhin auf Unterstützung aus der Luft, da sie an die Brandherde vom Boden aus nicht herankommt. Am Sonntag hat sich die Situation dem Einsatzleiter zufolge entspannt.
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Im Waldbrandgebiet bei Jüterbog (Teltow-Fläming) hat sich die Lage entspannt.
Dem Kreisbrandmeister Silvio Kahle zufolge ist der Bereich am Sonntagmorgen mit Drohnen überflogen worden. Dabei seien noch einzelne Glutnester entdeckt worden. Um diese zu löschen, werde auf Unterstützung aus der Luft gesetzt. Schon am Vortag waren zwei Hubschrauber der Bundeswehr und einer von der Bundespolizei im Einsatz.
Derzeit wird Kahle zufolge überlegt, ob die "Großschadenslage" im Laufe des Tages aufgehoben werden kann. Diese ermöglicht, dass auch Einsatzkräfte von außerhalb des Landkreises und der Feuerwehr angefordert werden können.
Der Waldbrand ist 31. Mai ausgebrochen. Betroffen sind insgesamt mehr als 700 Hektar. Am Freitag wurden rund 80.000 Liter Löschwasser abgeworfen bei 44 Anflügen. Seit Anfang Juni wurden rund 362.000 Liter Wasser eingesetzt. Wegen der Munitionsbelastung können manche Brandherde nur aus der Luft gelöscht werden.
Die Löscharbeiten konzentrieren sich auch auf die Umgebung der Ortschaft Altes Lager in der Gemeinde Niedergörsdorf im Kreis Teltow Fläming. Gewitter brachte dort etwas Regen, aber zu einer Entspannung der Situation führte er nicht.
Starker Wind hatte die Flammen in den vergangenen Tagen immer wieder angefacht. Die Brandfläche von 718 Hektar hat sich nach Angaben des Sprechers der Einsatzleitung, Silvio Ramlow, seit der Nacht zu Samstag aber nicht weiter ausgebreitet. Zur Brandfläche gehören verbrannte Areale wie auch aktuell brennende Gebiete. 10 Hektar in einem Gebiet Richtung Frankenförde sind neu hinzugekommen.
Die Feuerwehrleute können wegen der Munitionsbelastung in bestimmten Bereichen nur von speziell geschaffenen Wegen aus den Brand löschen. Diese werden dauernd bewässert. Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz besteht Explosionsgefahr. Nordöstlich und südwestlich des Areals würden zwei munitionsbelastete Stellen engmaschig kontrolliert, erklärte der Sprecher der Einsatzleitung. "Momentan gibt es keine Explosionen." Ortschaften seien nach wie vor nicht bedroht.
"Wir haben gegenwärtig kein Brandgeschehen, was uns Anlass zur Sorge gibt", sagte Landrätin Kornelia Wehlan (Linke) der dpa. Die Entscheidung für die Anforderung von Unterstützung aus der Luft sei richtig gewesen, denn so hätten die Einsatzkräfte eine Gefahrenlage in der Gemeinde Niedergörsdorf in den Griff bekommen.
Nach Angaben der Feuerwehr ist das generelle Problem, dass die Feuerwehr nicht direkt an den Brand herankommt, weil das Gebiet munitionsbelastet ist. Die Feuerwehrleute können deshalb in bestimmten Bereichen nur von speziell geschaffenen Wegen aus, die dauernd bewässert werden, den Brand löschen. Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz besteht Explosionsgefahr.
Die Feuerwehr hält nach eigenen Angaben mit Beregnungsanlagen Wege nass, damit das Feuer nicht auf ein weiteres Areal überspringt.
In ganz Brandenburg ist derzeit die Gefahr von Waldbränden groß. Der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes, Raimund Engel, sieht auch für die kommende Woche eine hohe Gefahr, denn die Prognosen des Deutschen Wetterdienstes gingen von Trockenheit und kaum Niederschlag aus.
Seit Beginn der Waldbrandsaison loderten Engel zufolge bereits 130 Feuer - gegenüber der Bilanz vom Mai mit 57 Bränden ein sprunghafter Anstieg. Die Saison beginnt im März und dauert bis September.
Beim bisher größten Waldbrand in Brandenburg seit 1990 waren vor drei Jahren ebenfalls bei Jüterbog 744 Hektar betroffen. Auch damals bereitete den Feuerwehrleuten die Munition im Boden Schwierigkeiten. Kein anderes Bundesland gilt als so stark mit Kampfmitteln und Munition belastet wie Brandenburg. Zahlreiche Areale wurden bereits in der Kaiserzeit, dann im Zweiten Weltkrieg und später von der sowjetischen Armee genutzt.
Sendung: Antenne Brandenburg, 11.06.2023, 13:30 Uhr
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